18/12/2008

Ausstellung wohnmodelle - experiment und alltag im Künstlerhaus, Wien Karlsplatz von Oliver Elser (Deutschland) und Michael Rieper (Österreich) vom 16.12.2008 bis 22.02.2009

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Bericht von Karin Wallmüller

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18/12/2008
©: Wohnmodelle.at - MVD Austria

Plakat zur Ausstellung

Elemental Iquique

Hervorgegangen ist die Ausstellung wohnmodelle - experiment und alltag aus einem im September 2007 abgehaltenen Symposium zum Thema Wohnbauten weltweit im Künstlerhaus Wien, wo ArchitektInnen und TheoretikerInnen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten internationale Beispiele aus dem Wohnbau vorstellten. Gemeinsam war den damals 60 Projekten der experimentelle Anspruch in architektonischer oder sozialer Hinsicht. Aus der Reihe dieser Projekte wurden von den SymposiumsteilnehmerInnen – Fernando Diez (Argentinien), Hans Ibelings (Niederlande), Taro Igarashi (Japan), Ivan Kucina (Serbien), Denise Arnold und Susanne Schindler (USA) sowie Axel Simon (Schweiz) – 12 Projekte ausgewählt, die nun im Künstlerhaus zu sehen sind.

Den Kuratoren dieser Ausstellung, Oliver Elser (Deutschland) und Michael Rieper (Österreich) war wichtig, die Wohnbauten und ihre BewohnerInnen in den Mittelpunkt der Schau zu stellen. Jedes der Projekte wird durch mindestens ein, eigens für die Ausstellung angefertigtes Modelle dargestellt. Dabei kann man bei einigen Projekten sogar den Maßstab 1:1 behend erfahren. Vor allem aber haben die BewohnerInnen selbst ihre Wohnung und deren Umfeld fotografisch dokumentiert und ihre Bilder kommentiert, wodurch sie Architektur und ArchitektInnen auf den Prüfstand der Alltagstauglichkeit stellen. Die Spanne reicht vom chilenischen Sozialwohnbau zum Selbst-Weiterbauen über die Wiener Sargfabrik bis hin zu einer elitären Wohngemeinschaft in Tokio.

Als Beispiel sei der Sozialwohnungsbau aus Chile – Elemental Iquique – von Alejandro Aravena angeführt, der im Bereich niedrigster Baukosten angesiedelt ist. Um eine größere Gruppe von LandbesetzerInnen dauerhaft zu etablieren und nicht an die Peripherie abzusiedeln, musste ein Großteil der zur Verfügung stehenden öffentlich geförderten Bausumme (7.200 US-Dollar) für den Erwerb des innerstädtischen Grundstücks aufgebracht werden. Der geringe Rest wurde dazu verwendet, eine Rohbaustruktur zu errichten, die von den BewohnerInnen selbst weitergebaut werden konnte. Es zeigte sich, dass sie innerhalb weniger Wochen mit hohem persönlichen Arbeitsaufwand ihre eigenen Häuser fertigstellen konnten. Wohnungseigentum für die Ärmsten wurde Realität. Die Typologie besteht aus zwei übereinander gelagerten Wohnungen mit jeweils ca. 30 qm, die auf 72 qm erweiterbar sind. Die Gliederung der Siedlung in überschaubare, um Höfe angeordnete Hausgruppen ermöglicht die Selbstverwaltung.

ArchitektInnen / Ausgestellte Projekte 

  • Atelier Kempe Thill / A Row of Houses, Roosendaal, Niederlande, 2005
  • BKK-2 / Sargfabrik, Wien, Österreich, 1996
  • BKK-3 / Miss Sargfabrik, Wien, Österreich, 2000
  • Alejandro Aravena / Elemental Iquique, Iquique, Chile, 2004
  • Faleide Architects / Tierra Nueva Farm Labor Housing, Alamosa, USA, 2005
  • Riken Yamamoto & Field Shop / Shinonome Canal Court, Tokio, Japan, 2003
  • Haerle Hubacher / Wohnüberbauung Balance, Uster, Schweiz, 2001
  • Landon Bone Baker / Archer Courts, Chicago, USA, 2001
  • Ryue Nishizawa / Moriyama House, Tokio, Japan, 2005
  • roedig.schop / ten in one, Berlin, Deutschland, 2005
  • Lacaton & Vassal / Sozialwohnbau in Mulhouse, Frankreich, 2005
  • Iva Letilovic & Morana Vlahovic / POS - Sozialwohnbau, Krapinske Toplice, Kroatien, 2003

SYMPOSIUM, Donnerstag, 29. 01. 2009, ab 15.00 Uhr
Wie neue Stadtteile entstehen. Durchgeplant oder gewachsen. Masterpläne, Wohnmodelle und Bewohnerwünsche als Motoren der Entwicklung

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