07/10/2019

Vorlese

Eröffnung der Universitätsbibliothek Graz

Architektur
Atelier Thomas Pucher

Emil Gruber berichtet mit einer (berauschenden) Bilderfolge.

GAT bedauert, diese Bilderfolge aus technischen Gründen nicht in die bereits bestehende Fotostrecke Universitätsbibliothek Graz – NEU integrieren zu können.

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07/10/2019
Architektur: Atelier Thomas Pucher ©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber
©: Emil Gruber

Noch sind Bauelemente unverputzt, wirken Bodenbeläge etwas improvisiert. Es gibt Einrichtungs- und Gestaltungsbedarf in den Verwaltungsräumen. Die Regalsysteme können in ihrer Tiefe bewundert werden, kein einziges Buch bremst die Sicht, auch nicht im alten Lesesaal oder in den Speichern abseits der Hauptrouten. Trotzdem, die Universitätsbibliothek Neu ist fertig, so sieht es der verantwortliche Bauherr bzw. die verantwortliche Baufrau. Auf Gerüchte, die Eröffnung sei eher kurzfristig entschieden worden, weil ein Rektorenwechsel im Oktober bevorsteht, wird hier nicht näher eingegangen. Es gibt genug Fake-News in unserer Welt. Lorbeeren braucht bewiesenermaßen nur die Mensa. Und da ist der Umbau definitiv schon seit 2018 abgeschlossen. Der Umstand, Medien, die den Bau mit mehreren Berichten begleiteten, in einer Presseaussendung vorab von der Eröffnung nicht zu informieren, ist keine offene Baustelle. Es gibt Facebook (und möglicherweise weitere Eröffnungsetappen).

Am 26.09.2019 war es jedenfalls soweit, der spektakuläre Thomas-Pucher-Bau wurde erstmals zu einem offenen Buch für jeden, der wusste und wollte. Auch wenn sich nicht alle beim teilweise freischwebenden Glasblock über dem Altbestand der Universitätsbibliothek wohl fühlten. („Da geh ich sicher nicht drunter durch“, lautete der hoffentlich nicht ganz ernst gemeinte Kommentar eines in sicherer Entfernung den Bau betrachtenden älteren Herrn). Auch wenn sich die Auskragung leicht geneigt hatte, blieb alles im Toleranzbereich, versicherten einst Experten. Wir vertrauen ihnen weiter.

So leer auch die Stauräume waren, so ausgebucht waren die inszenierten Führungen zur Eröffnung. Es lag eine sanfte Aura von Varieté über dem großen Moment. Bergsteiger und Skelette führten Abenteuergruppen von Neugierigen in unterschiedlich einfärbigen Warnwesten durch die Räume. Streicher spielten, Artisten lagen unter der Kuppel. Die Stifterinnen und Stifter der über 400 Sitze im neuen Hörsaal konnten nach ihrem finanziellen Einsatz körperlich nachsitzen. Die Alumni-Fundraising-Kampagne gab jedem der cremig bunten Sessel sein persönliches Rückgrat.

Vom Hauptdarsteller selbst wurde in GAT mehrmals berichtet. Wenn der endgültige Betrieb endgültig in Betrieb ist, werden wir nochmals ausführlich das Gute und das Bessere des Bauwerks entdecken.

Derweil versuchen wir, dem Stil der Eröffnung Rechnung zu tragen. Wir erfreuen hoffentlich die Leserschaft mit Ansichten voller Schein, Schatten, Formen, Konturen und Kompositionen. Für die erste Anschauung rückt das Fragment in den Sonnenschein neuer Architektur.

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