Als Student hab ich, wenn ein wenig Geld im Börserl übrig geblieben ist, immer im St.Michaels mein Gewand gekauft. Das hat sich in den 1980er Jahren in der Längsachse des Kunsthauses, wo heute im Erdgeschoß Cafe und Shop pulsieren, befunden. Später ging es in der Karrierestufe des Eisernes Haus genannten Teils des Palais Thinnfeld nochmals tiefer. Es wurde zum Abverkauf von Remittenden und Restauflagen von Büchern und Comics verwendet. Comics gelten mittlerweile für den aufgeschlossenen Menschen als neunte Kunstform. Retrospektiv gesehen kann so der Abstieg damals als Beginn einer kometenhaften Wiederauferstehung gesehen werden. Seit 2003 ist unser freundlicher Außerirdischer innen der Heilige Gral für moderne Kunst und außen das am meisten fotografierte Gebäude in Graz.
Von Beginn an waren die Form des Bauwerkes und die Bespielung unterschiedlichster und immer wieder heftiger Diskussionen ausgesetzt.
Eine Kritik vom 25.10.2003 aus DIE PRESSE zur ersten Ausstellung im Kunsthaus, verfasst von Almuth Spiegler
Kein Wunder, wenn nach so harten Bandagen drei Jahre später das ganze Gebäude therapeutische Begleitung benötigte. Unsere jung verstorbene, unvergessene Kollegin Ute Angeringer analysiert 2006 Das Kunsthaus auf der Couch!
… ich bin alles, was du willst … Für ein versöhnliches Ende sorgt Wenzel Mraček mit der Rezension der gelungenen Karl Neubacher Retrospektive 2014.