17/10/2019

Tegetthoffbrücke Graz
Wettbewerbsergebnis

Ausloberin
Holding Graz
Andreas Hofer Platz 15
8010 Graz

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Beim EU-weit offenen, einstufigen Verfahren haben 21 Büros teilgenommen.

Arch. Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Tschapeller aus Wien wurde von der Jury zum Gewinner gekürt.

Alle 21 Projekte sind in der Ausstellung im Foyer der Stadtbaudirektion, Europaplatz 20, 5. Stock bis einschließlich Die, 22.10.2019, von 8 bis 15 Uhr zu sehen.

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17/10/2019

1. Platz: Wolgang Tschapeller & Ingenieurteam Bergmeister

1. Platz: Wolgang Tschapeller & Ingenieurteam Bergmeister

2. Platz: Ederer, Haghirian Architekten

2. Platz: Ederer, Haghirian Architekten

3. Platz: integral & freiland Umweltconsulting

3. Platz: integral & freiland Umweltconsulting

Anerkennung: Volker Giencke & Company

Anerkennung: Volker Giencke & Company

Anerkennung: Riegler Riewe Architekten & schlaich bergmann partner

Das Grazer Straßenbahnnetz ist dadurch geprägt, dass sämtliche Linien vom Jakominiplatz durch die Herrengasse über den Hauptplatz fahren müssen, was die Fußgängerzone der Altstadt empfindlich stört. Deswegen hat die Stadt seit mehreren Jahren nach Lösungen für eine Straßenbahn-Innenstadt-Entflechtung gesucht und Voruntersuchungen durchgeführt. Bei diesen hat sich herausstellt, dass die Tegetthoffbrücke, die neben der Erzherzog Johann‐Brücke (Hauptbrücke) die zentrale innerstädtische Ost‐West‐Verbindung über die Mur darstellt, für eine Befahrung mit Straßenbahnen ohne zusätzliche Maßnahmen nicht geeignet ist. Eine tiefergehende wirtschaftliche Betrachtung, ob eine Ertüchtigung oder ein Neubau der Brücke kostengünstiger wäre, kam zum Ergebnis, dass einem Neubau der Vorzug zu geben sei. (Lesen Sie dazu auch den Bericht Neue Tegetthoffbrücke Graz unten.)

Die Stadt Graz hat daher vom 06.05. bis 10.09.2019 einen EU-weit offenen, einstufigen Realisierungswettbewerb für eine neue Tegetthoffbrücke durchgeführt, der u. a. mit folgenden verkehrstechnischen Zielen verbunden war: der zweigleisigen Führung der Straßenbahn im Mischverkehr, einer möglichst vom KFZ‐Verkehr getrennten Radwegführung in beide Richtungen sowie einer Verbesserung der Querungsqualität für FußgängerInnen.

Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Architektin DI Kathrin Aste tagte am 10. September 2019 und kam nach eingehender Prüfung der abgegebenen 21 Projekte zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Platz: Wolgang Tschapeller ZT-GmbH, Wien
    & Ingenieurteam Bergmeister, Wien
  • 2. Platz: Ederer, Haghirian Architekten ZT-GmbH, Graz
  • 3. Platz: integral ZT-GmbH, Graz
    & freiland Umweltconsulting, Graz

Anerkennungen

  • Volker Giencke & Company ZT-GmbH, Graz
  • Riegler Riewe Architekten ZT-GmbH, Graz
    & schlaich bergmann partner gmbh, Graz

Weitere TeilnehmerInnen
entnehmen Sie dem Juryprotokoll im Anhang.

Jurybeurteilung Platz 1
"Der Erläuterungsbericht des Projekts beschreibt die Brücke als stadträumliches Werkzeug, und diesem Anspruch wird der Entwurf eindrucksvoll gerecht. Das Projekt erkennt die Relevanz der Brücke sowohl in funktional-verkehrstechnischer, als auch in architektonisch-stadträumlicher Hinsicht und macht deutlich, dass eine Brücke mehr ist als die Überbrückung eines Flusses oder die Verlängerung einer Straße.
Mit einem architektonisch differenzierten, skulpturalen Brückenbaukörper reagiert der Entwurf auf die zwei unterschiedlichen Uferseiten und unterstreicht deren räumliche Qualitäten und Möglichkeiten. Während sich die Brücke im Grundriss von Ost nach West verschmälert, verbindet sie im Osten den obenliegenden Stadtraum graduell mit dem darunterliegenden Flussraum. Dieses mit Sitzstufen gestaltete Gelenk lässt ein lebendiges Verweilen entlang der Uferpromenade erwarten und macht die Tegetthoffbrücke zu einem wichtigen öffentlichen Raum im südlichen Bereich der Altstadt. Die markante architektonische Gestaltung eröffnet zudem eine räumliche Haltung den Andreas-Hofer-Platz betreffend.
Das Verkehrskonzept der Tegetthoffbrücke bestärkt ihre Bedeutung als wichtige Verkehrsverbindung und schafft ebenso großzügige Geh- und Radwege für den Langsamverkehr.
Überlegungen zu Akustik und Schattenbildung werden zu einem spielerischen Element der Brücke und thematisieren atmosphärische und klimatische Herausforderungen.
Die Konstruktion der Brücke ist als einfeldriges Balkentragwerk in Stahl-Verbundbauweise vorgesehen; deren Höhenentwicklung ist gut überlegt und verspricht sowohl eine spannende Ansicht als auch Untersicht aus der Perspektive der Promenade.
Das Siegerprojekt ist ein konstruktiv interessantes Bauwerk, ein architektonisch präzise formulierter Freiraum und ein Ort, der das Grazer Stadtleben bereichern wird.
Als Empfehlung der Jury soll entsprechend der ausdifferenzierten Gestaltung der Ost- und Westseite die symmetrische Ausbildung der Treppenanlage nord- und südseitig seitens des Verfassers überprüft werden."

Weitere Jurybeurteilungen
entnehmen Sie dem Juryprotokoll im Anhang.

clemens

Obwohl unser Bürgermeister von einer "ponte vecchio" geträumt hat, rückt der hier angekündigte Ausstellungsort der Brückenprojkte in der Stadtbaudirektion in bahnhofnähe den Stellenwert und das Verständnis für geistig schöpferische Leistung und der Bauaufgabe, den die Stadt diesen Leisuntgen gibt, wieder zu recht. mehr Ignoranz geht ja wohl nicht. welcher Bürger wird diesen Ort im 5.stock am Bahnhof aufsuchen. das nenn ich Bürgerinformation auf höchster Ebene
Aber wahrschenilich sind die Gedanken der Verantwortlichen schon beim nächsten Kulturevent "Aufsteirern".

Do. 17/10/2019 10:15 Permalink
feyferlik

Antwort auf von clemens

das ansinnen einer dem ort und der aufgabe entsprechenden ausstellung kann man nur zustimmen, wenn möglich gleich mit dem paddelboothaus und der augartenbucht, also dem gesamten vorhaben auf diesem murabschnitt. wäre höchst an der zeit. macht man eigentlich nut in graz halt nicht.

Do. 17/10/2019 12:24 Permalink
Netzwerktreffen
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