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Graz

Was vom Kino Übrig blieb. Anne Collier, Crying Women # 9, 2016

©: Künstlerhaus. Halle für Kunst & Medien

Eröffnung: 09.02.2018, 18:00 Uhr

mit John Baldessari, Erica Baum, Joseph Beuys, Jörg Buttgereit, Anne Collier, Siegfried A. Fruhauf, Karl Holmqvist, Ryusuke Ito, Björn Kämmerer, Johann Lurf, Bernd Oppl, Katrin PlavÊak, Eric Rondepierre, Constanze Ruhm, Hans Scheugl, Viktoria Schmid, Michaela Schwentner, Haim Steinbach, John Stezaker, Mika Taanila, Antoinette Zwirchmayr.

Die umfangreiche und prominent besetzte Ausstellung findet in Kooperation mit dem Österreichischen Filmmuseum und der Diagonale statt, die begleitend auch eine Filmschau präsentiert. Neben einem eigenen Vermittlungsprogramm und einem wöchentlichen Rahmenprogramm, das jeden Donnerstag um 18 Uhr informative Vorträge und experimentelle Konzerte kostenfrei anbietet, wird das Projekt im neu eingerichteten Online-Journal des Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien publizistisch begleitet und weiterführend thematisch aufbereitet.

Die genre- und generationenübergreifende Ausstellung stellt historischen und aktuellen künstlerischen Positionen ausgewählte filmhistorische Exponate gegenüber, um der Wirkmacht und dem Nachhall des Kinos auf die Kunst und dem „kulturellen Gedächtnis“ nachzugehen. Die enorme gesellschaftspolitische Relevanz, die das Leitmedium „Film“ des 20. Jahrhundert innehatte, gehört unzweifelhaft der Vergangenheit an. Das Kino ist heute nur noch ein popkulturelles Unterhaltungsangebot unter vielen, ein Durchlauferhitzer in einer Kette synchronisierter Marktsegmente.

Die Themenschau bildet hybride Passionen und individuelle Obsessionen rund um den Kosmos Kino ab. Was vom Kino übrig blieb wird von der Kunst aufgelesen, diversen Transformationsprozessen unterzogen und erfährt dadurch auch eine kritische Ehrung. Die Ausstellung versammelt eine Auswahl an filmspezifischen Kunstwerken und Artefakten, welche die Welt des Kinos – abseits von Filmen – hinterlassen hat. Von Interesse für diese thematische Ausstellung sind vor allem der Objekt- und der Fetisch-Charakter dieser Artefakte wie deren spezifische Materialität.

Das Schwinden der Kinokultur wird von den beteiligten KünstlerInnen vielfältig thematisiert. Unzählige Motive aus der Filmgeschichte sind längst in das kollektive Bildgedächtnis eingegangen und werden oftmals, nicht zuletzt aufgrund ihrer Allgemeinverständlichkeit von KünstlerInnen paraphrasiert, wobei sich Affirmation, Appropriation und (Repräsentations-)Kritik keineswegs ausschließen müssen. Die beteiligten FilmemacherInnen und KünstlerInnen greifen unterschiedliche, etwa medienhistorische, technische, formal-ästhetische, soziologische oder psychologische Aspekte einer globalen audiovisuellen Filmkultur auf, deren Bedeutung jedoch stetig abnimmt.

Der melancholische Titel der Schau ist bewusst mehrdeutig gewählt. Es handelt sich um eine Paraphrase auf den berühmten Roman- und Filmtitel Was vom Tage übrig blieb (The Remains of the Day, Kazuo Ishiguro, 1989; James Ivory, 1993) und spielt im wörtlichen Sinn interpretiert auf die „Überreste” und die „Hinterlassenschaften” von Filmproduktionen an. Der Titel könnte auch die Frage beinhalten, was heutzutage – in Zeiten von Smartphones und Web 2.0 – noch an „Kino-Kultur” lebendig ist? Zugleich kann man ihn aber auch so lesen, als wäre das Kino bereits vergangen und nur mehr Reste und Ruinen davon übrig.

Kooperation
Diagonale, Festival des österreichischen Films und Österreichisches Filmmuseum, kuratiert von Norbert Pfaffenbilcher und Sandro Droschl.

Veranstalter
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16. + 17.11.2023
 
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