12/12/2021

Petition: Stopp und Neustart Verfahren Remise Steyrergasse, Graz

Gerichtet an die Stadt Graz und die Holding Graz

Die Petition wird unterstützt durch:

  • FH Joanneum Masterstudiengang Architektur
  • Forum Stadtpark
  • GAT Architektur Steiermark
  • IG Architektur
  • LAMA | Das lösungsorientierte Architekturmagazin
  • TU Graz/ FAKarch
  • TU Graz/ Institut für Städtebau
  • TU Graz/ Institut für Wohnbau
  • ZV Steiermark

Die Petition kann über den Link unten unterschrieben werden.

12/12/2021

Remise Steyrergasse – Bearbeitungsgebiet im Verhandlungsverfahren und Betrachtungsareal für BA 2. Bild: Screenshot Red. GAT (s. Link google.at/maps), bearbeitet

©: Google Maps

Gerichtet an die Stadt Graz und die Holding Graz

Die Holding Graz schreibt aktuell die Generalplanung für den Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd im Verhandlungsverfahren aus. Ein 44.700m² großes Areal mitten im Grazer Bezirk Jakomini zwischen Steyrergasse und Schönaugürtel soll bebaut werden. Der Umbau der bestehenden Remise, eine zentrale neue Straßenbahnremise mit 300 darunter liegenden betrieblichen KFZ-Stellplätzen und weitere betriebliche Bauten der Holding Graz sind geplant. Für das gesamte Projekt wurde mit einstimmigem Gemeinderatsbeschluss vom 25. Februar 2021 156 Mio. Euro aus öffentlichen Geldern genehmigt.

Das Projekt Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd ist monofunktional ausgelegt, es gibt keine über die eigentliche Nutzung durch die Holding Graz hinausgehenden Betrachtungen der urbanen Potenziale. Aus der Sicht der Holding ist das verständlich, nicht jedoch aus der Perspektive der Stadt. Internationale Beispiele wie das Projekt Kalkbreite in Zürich zeigen eindrucksvoll mögliche multifunktionelle Nutzungen derartiger innerstädtischer Betriebsanlagen auf: siehe Artikelempfehlung und weiterführender Link > kalkbreite.net.

Auch das Verhandlungsverfahren erscheint der Größe und Bedeutung des Projekts nicht angemessen. Vorgesehen ist, den Generalplanerauftrag im Bestbieterprinzip nach rein technischen Kriterien zu vergeben, stadtplanerische und architektonische Inhalte werden – abgesehen vom Fassadendesign der Remise – nicht bewertet. Im Verfahren besteht keine Kooperation mit der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, die Verhandlungskommission ist nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob der Grazer Fachbeirat für Baukultur beratend oder als Mitglied in die Verhandlungskommission eingebunden ist.

Die vorliegende Petition hat nicht zum Ziel, die Remise in der Steyrergasse zu verhindern, sondern eine multifunktionale Nutzung des Areals im Sinn einer "Remise Plus" zu ermöglichen. Es ist ein Gebot der Stunde, das Areal der Remise neu zu denken und eine Lösung für Erweiterung und Umbau der Remise zu finden, die dem Trend zur effizienten Nutzung wertvoller zentrumsnaher innerstädtischer Räume entspricht. Das muss auch im Interesse der neuen Stadtregierung sein, will sie doch einen Strukturwandel einleiten. Darüber hinaus ist die Stadt Graz aufgefordert, ihrem im Grazer Modell dargelegten baukulturellen Bekenntnis zu entsprechen und die Holding Graz als ihre Tochtergesellschaft mit der Durchführung eines städtebaulichen und eines architektonischen Realisierungswettbewerbs für das Areal zu beauftragen.

Wir fordern:

  • den Stopp und Neustart des laufenden Verhandlungsverfahrens Ausbau Straßenbahnbetriebshof Steyrergasse Süd, Graz
  • die nochmalige Abklärung der Rahmenbedingungen: neben den Anforderungen der Holding Graz die Potenziale für Grünraum, Wohnraum, Arbeitswelten und diverse zusätzliche urbane Möglichkeiten, mit dem Ziel, das Areal der Remise baulich und sozial besser in den urbanen Kontext des Bezirks einzubinden
  • eine über das Areal hinausgehende übergreifende städtebauliche Quartiersbetrachtung
  • die Einbindung von Spezialist:innen und Bürger:innen im Rahmen eines transparenten, demokratischen Partizipationsprozesses, dessen Ergebnis die Grundlage für die weitere Planung und Projektentwicklung bildet
  • nach Festlegung der Rahmenbedingungen die Abhaltung eines städtebaulichen Wettbewerbs sowie eines nachgeschalteten architektonischen Realisierungswettbewerbs, bei denen jeweils von einer unabhängigen, fachlich qualifizierten Jury das beste Projekt ermittelt wird.

Die Petition kann über den Link rechts oben unterschrieben werden.
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Die Petition wird unterstützt durch:

FH Joanneum Masterstudiengang Architektur
Forum Stadtpark
GAT Architektur Steiermark
IG Architektur
LAMA | Das lösungsorientierte Architekturmagazin
TU Graz/ FAKarch
TU Graz/ Institut für Städtebau
TU Graz/ Institut für Wohnbau
ZV Steiermark

Elisabeth Kabelis-Lechner

Ich gratuliere den Initiator*innen für diese super Aktion.
Erschreckend ist, dass die Ziviltechnikerkammer und das HDA fehlen. Noch erschreckender ist, dass sich sowenige an dieser Aktion beteiligen.
Wo sind die Grazer Architekt*innen? Wo sind die an einer nachhaltigen Stadtplanung interessierten Bürger*innen von Graz?

Do. 16/12/2021 10:46 Permalink
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