Mobilität und Architektur sind engere Verwandte, als im ersten Moment zu vermuten. Schwerlasttransporter transportieren ganze Häuser als Siedlungsgut quer durch die USA. Die ursprünglich nur für Bauarbeiter gedachten Wohncontainer wurden mittlerweile für das Büro- oder Wohnungsdesign entdeckt. Gebäudeteile drehen sich seit einigen Jahren, um je nach Bedarf Sonne in die Räume zu lassen oder sie zu beschatten.
Inflationär zunehmende Hausbaumessen inspirieren Amateure, den kleinen Architekten in sich zu entdecken, einen Autoanhänger zu kaufen und einen regelmäßigen Pendelverkehr zwischen Eigenheim und Baumarkt zu eröffnen.
Und sollte dabei eine eigenbauliche Maßnahme missglücken, Kopf hoch, im Tierreich werden die kleinen glitschigen Kriecher, bei denen die Windungsrichtung des Gehäuses von der üblichen abweicht, sogar Schneckenkönige genannt.
Passend zum Thema gibt es drei wiederlesenswerte Qualitätsarbeiten aus dem GAT-Archiv:
In Cocoons – Häuser zum Mitnehmen aus 2007 wird der Mensch entschleunigt und selbst zur – diesmal positiv besetzten – Schnecke gemacht.
Wohnwagen ganz nach Wunsch zeigt, wie kreativ StudentInnen der TU Graz 2008 das Lieblingsurlaubsanhängsel der Fremdenzimmerverweigerer neu definieren.
Karin Tschavgova besucht 2005 die Grazer Häuslbauermesse und entdeckt auf der Suche nach anwesenden Architekten die Leere des Raums: Angedacht 046