Gemeinschaftliches Bauen hat eine lange Tradition, von Berlin bis Wien erfahren diverse Baugruppen aktuell ein großes Revival. In Graz und Umgebung gibt es auch erste Anläufe, das Projekt rurbanes Wohnen ist eines davon.
Die Architekten Heidi Pretterhofer und Dieter Spath (Pretterhofer + Spath Arquitectos) suchen fünf Interessenten, die die Vorteile des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens erproben wollen. Synergien und Koppelungen, z.B. im Bereich der Infrastruktur werden genützt, gleichzeitig werden individuelle Wünsche und Anforderungen an den Lebensraum besonders wichtig genommen.
Die eigene Wohnung, das eigene Haus ist immer auch Teil der Umgebung und der Nachbarschaft, umgekehrt sind die Umgebung und die Nachbarschaft wesentliche Einflussfaktoren für das private Glück. Die Spannung zwischen innen und außen ist in diesem Sinne nicht nur eine architektonische Fragestellung, sondern gleichzeitig das Spiel von Individualität und Gemeinschaft.
„Die Form des Wohnbaus der privaten Baugruppen verspricht der neuen Bedeutung des Wohnens gerecht zu werden, weil sie unübersehbar auf Veränderung der Wirklichkeit ausgerichtet ist, auf Neu- und Umdefinieren, auf gegenwärtige soziale Notwendigkeiten und Erwartungen. Damit werden neue Wahrnehmungen, Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung produziert, verspricht sich geistige Komplexität und kritisches Potential gegenüber sozialen Entwicklungsformen. Dieses Vorhaben setzt auf einen neuen Maßstab für zukünftige Gewohnheiten der Gesellschaft, einen, der die sozialen Werte Verantwortung, Konfliktfähigkeit und Toleranz ins Spiel bringt.“
(Elisabeth Katschnig-Fasch: Soziologische Betrachtung des Wohnens, s. Artikel unten)
Infoabend für Interessenten:
5x Rurbanes Wohnen in der Äußeren Ragnitz
Mittwoch, 9. Dezember 2015, 18:00 Uhr
(s. Terminempfehlung unten)