24/10/2022

Agenda Grand Graz 02 – Für eine zukunftsfitte Stadt- und Regionalentwicklung!

Nach dem demokratisch legitimierten Paradigmenwechsel im Gemeinderat gibt es jetzt die Chance, proaktive Stadtentwicklung für Graz und die Region politisch umzusetzen. Wie das gehen kann, formulieren Akteur:innen der Agenda Grand Graz 02.

24/10/2022
©: ig architektur

Die Metropolregion Graz mit ihren 637.000 EinwohnerInnen ist seit Jahren eine der am stärksten wachsenden Regionen Österreichs. Das auch für die Zukunft zu erwartende Bevölkerungswachstum von mehr als 10 Prozent bis zum Jahr 2050 stellt sowohl Stadt- als auch Regionalentwicklung vor große Herausforderungen. Diese reichen von der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels über den Ausbau der öffentlichen Mobilität, die Verdichtung bestehender Siedlungsstrukturen und die Regulierung von Immobilienspekulation bis zur gemeindeübergreifenden Regionalentwicklung im Großraum Graz.
Dennoch wird Stadtentwicklung in Graz – insbesondere seit der Auflösung des Grazer Amts für Stadtentwicklung im Jahr 2005 und der darauffolgenden Überführung der Stadtentwicklungsagenden in die Stadtbaudirektion – nicht strategisch, sondern defensiv gelebt. Dies führte zur Reduktion von Stadtentwicklung auf reine Themen der Stadtplanung, sowie zur Erstellung damit verbundener, wenig flexibler und restriktiver Verordnungen und Rahmenkonzepte, die anlassbezogen zur Anwendung kamen und kommen. Entwicklungsmöglichkeiten – auch Stadtgrenzen überschreitend – proaktiv darzustellen und an deren Umsetzung kontinuierlich, vorausschauend und aktiv zu arbeiten bleibt in Graz die Ausnahme.

Mit der seit November 2021 amtierenden neuen Grazer Stadtregierung bietet sich aktuell ein window of opportunity, Stadtentwicklung in Graz, aber auch eine überregionale strategische Entwicklung im Großraum Graz strukturell neu zu verankern, inhaltlich zeitgemäß auszurichten und damit den durch die letzten Gemeinderatswahlen demokratisch legitimierten Paradigmenwechsel in der Stadtentwicklung politisch umzusetzen.

Die „Agenda Grand Graz 02: Für eine zukunftsfitte Stadt- und Regionalentwicklung!“ will dazu einen Beitrag leisten. Sie gründet sich auf eine am 9. Juni 2022 im Club Hybrid in Graz stattgefundene Podiumsdiskussion mit Expert:innen und dem Publikum, deren Inhalte und Forderungen im Maßnahmenkatalog „Agenda Grand Graz 02“ (siehe Download rechts) zusammengefasst sind.

Mitwirkende der Agenda Grand Graz 02
Markus Bogensberger (Baukulturkoordinator des Landes Steiermark), Martin Eisenberger (Holding Graz), Johannes Fiedler (fiedler.tornquist arch+urb, Graz/ Wien), Kai-Uwe Hoffer (Stadtbaudirektion Graz), Petra Kickenweitz (steppe architekten, Nestelbach/ Altmünster), Sarah Klosterkamp (Uni Bonn, Geographisches Institut), Wolfgang Köck (Pentaplan, Graz, Mitglied der Gruppe Strategie 2050), Elisabeth Kabelis-Lechner (Architektin und Aktivistin), Heidrun Primas (Künstlerin und Aktivistin, Graz), Rivka Saltiel (Uni Graz, Institut für Geographie und Raumforschung), Helmuth Scheuch (Bezirksvorsteher Graz-Puntigam), Gerhard Springer (gsp architektur, Graz, Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten), Jördis Tornquist (fiedler.tornquist arch+urb, Graz/Wien), Fabian Wallmüller (Stoiser Wallmüller Architekten, Graz/ Wien, IG Architektur).

BV RgR Helmuth Scheuch

Mich als Bezirksvorsteher würde eine unabhängige Studie zum Thema "Wie intensiv verschlechtert sich der Verkehrsfluss durch massives Verbauen von zusammenhängenden Grundstücken, die sehr schlecht verkehrstechnisch (Öffis, Radwege, Straßen) erschlossen sind. Beispiel: Puntigam Ackerngrundstück/Herrgottwiesgasse, Grenzgasse, Rudersdorfer Straße
Weshalb nimmt das Baugesetz so wenig Rücksicht darauf und weshalb wird das "Ortsbild" in kleinstrukturierten Wohngebieten so großzügig ausgelegt. Beispiel: Mehrgeschoßige Wohnanlagen in Mitten von ein bis zweigeschoßigen Häusern?

Di. 25/10/2022 14:56 Permalink
Peter Laukhardt

Unter den Teilzielen vermisse ich: Schutzmechanismen für das Identität stiftende Bauerbe in allen Bezirken.
Beispiele aus Tirol und Salzburg zeigen, dass es möglich ist. Wenn das Land entsprechende Gesetze verweigert, kann und muss die Stadt selbst handeln!

Di. 25/10/2022 20:51 Permalink
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