Vordernberg

Schubhaftzentrum Vordernberg


Architektur: Sue Architekten©: Hertha Hurnaus

Das Schubhaftzentrum Vordernberg, ein ca. 10.000 Quadratmeter umfassender Neubau wird feierlich eröffnet.

Der Gebäudekomplex, in dem bis zu 200 Menschen untergebracht werden können weil sie ohne gültigen Aufenthaltstitel in der Europäischen Union leben, will diesen Menschen während ihrer Anwesenheit im Schubhaftzentrum eine Herberge geben, die ihnen Würde lässt und die nicht einmal ansatzweise etwas mit dem Begriff Strafe zu tun hat.

Durch die gute Zusammenarbeit mit den Auftraggebern (Bundesministerium für Inneres, Bundesimmobiliengesellschaft) wurde es möglich, Wege zu gehen, die in Österreich für die Unterbringung in Polizei-Anhaltezentren und Gefängnissen völlig neu sind. Sue Architekten ging es bei der Übernahme des Auftrags darum, die Situation der Unterbringung von Schubhäftlingen, wie sie sich momentan darstellt, dramatisch zu verbessern. Schubhäftlinge sind keine Strafhäftlinge. Sie haben nichts verbrochen – sie sind nur illegal im Land.
Doch sie werden oft behandelt wie Straftäter, die in Polizeigefängnissen aus dem 18. und 19. Jahrhundert ihre Haft absitzen: Nur eine Stunde pro Tag Aufenthalt im Freien. Doch 23 Stunden in Zellen, aus denen man manchmal nur hinaussehen kann, wenn man aufs Bett steigt.

Im Schubhaftzentrum Vordernberg ist nicht von Gefängniszellen, sondern von Schlafräumen die Rede. Es gibt Wohngruppen statt Haftbereiche, es gibt Gemeinschaftsbereiche anstelle eines Gesperres. Sue Architekten hoffen, dass diese Haltung in der Praxis vor Ort auch gelebt wird.

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16. + 17.11.2023
 
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