Die gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften GEMYSAG, Kapfenberg, und ZUWO, Bruck/Mur, hatten zur Errichtung eines geförderten Geschoßwohnbaus in Kapfenberg, Schimpelhofgasse, einen einstufigen, steiermarkweit offenen Wettbewerb ausgelobt und vom 19.8. – 11.12.2019 durchgeführt.
Eingereicht wurden 22 Projekte, mit denen sich die Jury unter dem Vorsitz von Architektin DI Eva Gyüre am 11. Dezember 2019 auseinanderzusetzen hatte. Nach eingehender Prüfung der Projekte hinsichtlich der städtebaulichen, baukünstlerischen und qualitativen Kriterien der Wohnungen wurde folgendes Ergebnis erzielt:
Wettbewerbsergebnis
- Platz 1: Arch. DI Michael Tesch
Landschaftsarchitektur EGKK
Jurybeurteilung:
+ städtebaulicher Akzent entlang der Hermann-Löns-Straße gut gelungen – nicht zu harte Kante
+ harmonisches Gesamtkonzept
+ Baukörperstellung gut nachvollziehbar
+ kurze Wege zu den Tiefgaragen
+ an der Oberfläche gute Wegeführung von Hof zu Hof
+ hohes Freiraumpotential mit differenzierten Nutzungen
+ weitgehend autofrei
Folgende Empfehlungen werden dem Siegerprojekt mitgegeben:
Die Grundrisse im Wohnungstyp 6 sind im niederen Teil so zu überdenken, dass die Kinderzimmer keine Nordorientierungen aufweisen bzw. eine natürliche Besonnung erfahren.
- Platz 2: Arch. DI Tinchon / Arch. DI Traxler
Jurybeurteilung:
+ gute Maßstäblichkeit
+ konsequente klare Anordnung der Baukörper in Nord-Süd Richtung
+ Grundrissgestaltung sehr vorteilhaft
- konservative verkehrstechnische Erschließung, viele Ein- und Ausfahrten an der Hermann-Löns-Straße
- der MIV wird sehr weit in die Siedlung hineingezogen
- Platz 3: Arch. DI Wolfgang Löschnig
Landschaftsarchitektur: Ing. Leidinger
Jurybeurteilung:
+ gute Baumassenverteilung
+ guter maßstäblicher Übergang der Reihenhausbebauung im Norden
+ Tiefgaragenlösung
+ Sockelzone beim zentralen multifunktionalen Gebäude
- Nordostwohnung in den Punkthäusern schlecht besonnt
- Ankauf: Arch. DI Gernot Kupfer
Landschaftsarchitektur DIin Enzenhofer, DI König
Jurybeurteilung:
+ hohe architektonische Qualität
+ interessante Baukörperstellung und die daraus resultierenden Freiräume
+ skulpturale Gestaltung der Baukörper widersprüchlich gesehen
+ Reihenhausbebauung in aufgelockerter Hofform
+ autofreie Innenhöfe
- mäßige Besonnung der nördlich gelegenen Wohnungen in den L-förmigen Baukörpern
- Ankauf: Arch. DI Hubert Rieß
Landschaftsarchitektin Lo
+ das konsequente Konzept überzeugt
+ die dualen Baukörper mit Innenhof werden grundsätzlich positiv gesehen
+ die Grundrissgestaltung der Wohnungen ist innovativ
- die Schwerpunktsetzung auf den Wald wird widersprüchlich gesehen: der geplante Naturbezug wird nicht zeitnah erlebbar sein.
- der Wald unter einer Hochspannungsleitung erscheint nicht umsetzbar
- negativ erscheint die in den Wald gesetzte einfache Parkierung
Weitere TeilnehmerInnen entnehmen Sie dem Juryprotokoll.