Fachtagung
Wesentliche Ziele für Beteiligte an Baugemeinschaftsprojekten sind Selbstbestimmung und Gemeinschaftlichkeit. Viele derartige Projekte verstehen unter Gemeinschaftlichkeit jedoch mehr als das Wohnen mit Gleichgesinnten auf ähnlichem Einkommensniveau und wollen deshalb ihr Projekt dafür nützen, um Solidarität über diese Gruppe hinaus zu zeigen. Die Tagung widmet sich Baugemeinschaften, die derartige Ansätze integriert haben. Verschiedene Zugänge sollen zur Diskussion gestellt und verglichen werden. Ein wesentliches Thema dabei wird die Balance zwischen Engagement und Überforderung, zwischen zivilgesellschaftlichem Handeln und staatlicher Vorsorge sein.
Das Thema wird 2016 in vier Abschnitten (Höchster Wohnbedarf, Wiener Zielgruppen-Projekte, Wiener Heim-Projekte, Der große Maßstab) anhand von vorrangig Wiener Beispielen behandelt. In zwei Exkursionen am 22. Oktober wird ein Überblick über die Wiener Baugemeinschafts-Situation gegeben.
2017 wird die Fachtagung anhand von Beispielen in Hamburg fortgesetzt. Ziel ist der länderübergreifende Vergleich der Projektansätze und der wohnungspolitischen Rahmenbedingungen.
Bundesverband Baugemeinschaften e.V. (D)
Der Bundesverband Baugemeinschaften möchte alle, die über Wissen, Ideen, Konzepte und Erfahrungen rund um das gemeinschaftliche Bauen verfügen, in Austausch miteinander bringen. Zentrales Anliegen des Verbands ist die Förderung von Baugemeinschaften sowie weiteren Formen gemeinschaftlichen Bauens in Deutschland und in Europa.
Der Verbands wurde als bundesweiter Zusammenschluss von Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Stadtentwicklung, Recht, Kultur und Bildung gegründet.
Als Dach- und Fachverband für Institutionen und Einzelpersonen ist er die Plattform für Diskussionen, Kooperationen und neue Initiativen. Dazu knüpft er Kontakte zwischen Menschen, Gruppen und Institutionen, die sich für das Modell der Baugemeinschaften interessieren und engagieren.
Der Verband will Baukultur, Stadtentwicklung und soziales Miteinander in Deutschland und in Europa fördern und verantwortlich mitgestalten, wobei er sich um die aktive Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen bemüht.
Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen (A)
Die Initiative für gemeinschaftliches Bauen und Wohnen bietet ein Forum für all jene, die das Thema des gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens weiter voran bringen wollen. Sie richtet sich sowohl an Professionalisten wie ArchitektInnen, Bauträger und PolitikerInnen als auch an Private, die das Bauen und Wohnen in Gemeinschaft für sich in Betracht ziehen. Ziel ist es, die Entstehungsbedingungen für gemeinschaftliche Wohnformen zu verbessern und die Umsetzung konkreter Projekte zu unterstützen. Dazu bedarf es insbesondere politischer Entscheidungen und des Engagements durch die öffentliche Hand. Die Initiative setzt sich für die Schaffung rechtlicher, organisatorischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen ein, die es den Menschen ermöglichen, selbstbestimmt und gemeinschaftlich Wohnprojekte zu initiieren und umzusetzen. Die Initiative will einen Kristallisationspunkt schaffen. Wissen und Erfahrungen sollen systematisch zusammengetragen, InteressentInnen vernetzt werden, um die Nachfrage nach gemeinschaftlichen Wohnformen und selbstorganisierten Baugemeinschaften sichtbar zu machen und an der Schaffung von Rahmenbedingungen mitzuarbeiten. Sie ist als Verein organisiert, parteipolitisch unabhängig und handelt ohne wirtschaftliches Eigeninteresse.