Die Bundesimmobiliengesellschaft hatte zur Sanierung und Erweiterung der Kunstuniversität Graz (KUG) in der Brandhofgasse 21, 8010 Graz, einen EU-weit offenen einstufigen Realisierungswettbewerb ausgeobt und zwischen 30.08.2018 und 11.12.2018 durchgeführt. Das 1986 errichtete Bestandsgebäude soll saniert, erweitert und mit einem Vorplatz zwischen Brandhofgasse und Kroisbach neu interpretiert werden.
Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Arch. DI Peter Riepl befasste sich in den beiden Sitzungstagen am 10. und 11. Dezember 2018 in drei Bewertungsrunden mit 18 eingereichten Projekten und kam zu folgendem Ergebnis:
- Platz 1: TRITTHART + HERBST Architekten
- Platz 2: Dietger Wissounig Architekten ZT-GmbH
- Platz 3: EDERER+HAGHIRIAN ARCHITEKTEN GmbH
Anerkennungen
- ARGE Christian Andexer, Johann Timmerer-Mayer Architekten
- DI Sonja Frühwirth, Atelier Frühwirth
- balloon architekten ZT-OG
Weitere TeilnehmerInnen
- Architekten Kassarnig ZT-GmbH
- Sir Peter Cook, Cook Robotham Architectural Bureau
- Architekt DI Dr.techn. Roland Heyszl
- ARGE HoG Architektur / Generalplan
- SCHULZ-ARCHITEKTUR ZT-GmbH
- gaft&onion ZT-KG
- Robert Rechenauer Architekt BDA
- leb-idris architektur
- Bewerbergemeinschaft Architekt Tinchon ZT-GmbH + Arch. DI Michael Jannach
- halm.kaschnig.wührer architekten
- Pittino & Ortner Architekturbüro ZT-GmbH
- Architekt DI Reinhardt Gallister
Jurybeurteilung Platz 1
Den Projektanten gelingt es durch gezielte Eingriffe überzeugend den Bestand im Inneren zu öffnen. Durch die Einbeziehung der Passage entsteht ein großzügiges Entree und die dementsprechende Vorzone für die strategisch klug positionierten Veranstaltungsräume. Eindrücklich ist die neue lichtdurchflutete Erschließung der Obergeschoße, die räumlich wie atmosphärisch der besonderen Bestimmung des Hauses (öffentliche Kunstuniversität) entspricht.
Die ergänzenden Proberäume werden an der Hauslabgasse situiert und treten an dieser als klar ablesbarer Neubautrakt in Erscheinung. Das dementsprechende Gegenstück bildet die neue Fassade an der Eingangsfront, die Bibliothek und Hauptgebäude zusammenfasst. Es entsteht eine neue Front mit starker Präsenz, deren angenehm relativierende Vielschichtigkeit in der Fassadendarstellung zum Ausdruck kommt.
Der Vorplatz wird über eine weite Kerbe ins Gebäude hineingeführt, sodass ein schlüssiges Verschränken von innen nach außen entsteht. Die Platzgestaltung erfolgt mit knappen Maßnahmen, was angesichts des starken, einladenden Gestus des Hauses schlüssig erscheint.
In Summe ist der Bezug zum öffentlichen Raum und zur Stadt angemessen gelungen, das erneuerte Haus fügt sich schlüssig in das großräumige Bauensemble der Musikuniversität.