Der Stadtpark, das Grünes Herz im Zentrum der Stadt Graz, ist auch ein Beispiel des Engagements von BürgerInnen für Grün- und Freiraum in der Stadt. Schon 1868 begannen sich die Grazer Gesellschaft und der damalige Bürgermeister Moritz Ritter von Franck für die Idee eines Stadtparks auf den für die Verteidigung nicht mehr benötigten Grünflächen des Glacis vor der Stadtmauer einzusetzen.
Gepflegt wird der Park mit seinen Rabatten, Sträuchern und rund 2000 Bäumen von den Stadtparkgärtnern der Holding Graz, die für ihre Tätigkeiten vor Ort – so wie auch am Schloßberg – einen Stützpunkt benötigen. Da der derzeitige den Erfordernissen in keiner Weise mehr entspricht soll er abgebrochen und durch einen neuen – erweitert um ein Infocenter mit Kiosk – ersetzt werden. Dazu hatten Holding und Stadt Graz einen geladenen Wettbewerb nach dem Grazer Modell unter acht Grazer Architekturbüros ausgelobt und zwischen Dezember 2018 und 28. Jänner 2019 durchgeführt.
Mehr Infos finden Sie auch in der aktuellen März-BIG (Bürgerinformation Graz) auf Seite 13 – s. Link und Screenshot BIG März 2019.
Wettbewerbsergebnis
Die Jury unter dem Vorsitz von Architektin Alexandra Stingl‐Enge kam am 28. Jänner 2019 hinsichtlich der Kriterien Gliederung und Gestaltung des Baukörpers, Einbindung in die Umgebung, Qualität der äußeren Gestaltung, Innenräumliche Qualitäten und funktionelle Gesamtlösung zu folgendem Ergebnis:
- Platz 1: Arch. DI Bernd Pürstl
- Platz 2: dreiplus Architekten
- Platz 3: projekt cc
Weitere Teilnehmer
- Arch. DI Norbert Müller
- Atelier für Architektur Thomas Pilz, Christoph Schwarz
- Rigler Architektur
- Architekturbüro Seeger
- Widowitz Architektur
Jurybeurteilung Platz 1
Das Projekt sieht einen schmalen, langgestreckten, kubischen Baukörper parallel zur Stadtmauer vor. Es nimmt die horizontalen Linien des Ortes / der Stadtmauer auf und ordnet sich hinsichtlich seiner Gesamthöhe der Stadtmauer unter. Die Längsausdehnung des Baukörpers korreliert exakt mit der oberirdischen Ausdehnung des Wirtschaftsbereiches des Gartenstützpunktes. Die Formensprache des Pavillons und die Wahl der Materialität sowie die große, perspektive Öffnung zum Park hin entsprechen den geforderten Qualitäten der Auslobung. Der Pavillon wird in parallelen, transparenter werdenden Raumschichten organisiert. Eine geschlossene Nebenraumzone als Puffer zum Wirtschaftsbereich wird von einer flexiblen, transparenten Ausstellungszone gefolgt und geht in eine überdachte Terrasse über. Der ruhige und zurückhaltend ausformulierte Baukörper fügt sich in die Umgebung sehr gut ein. Der Ausstellungsraum ist durch sein hohes Maß an Transparenz bereits von außen gut wahrnehmbar.
Empfehlungen: Am Projekt soll eine transparentere Ausformulierung der Stirnseiten hinsichtlich einer besseren Verknüpfung mit den Parkräumen geprüft werden. Die vier o.a. Punkte hinsichtlich Barrierefreiheit sind in der Umsetzung zu berücksichtigen.