27/04/2017

MINUSRosenvilla im Cottageviertel in der Rosengasse 27, Graz-St. Peter

In der Kommentar-Reihe PLUS / MINUS werden kurz und bündig positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen.

Sollten Sie, werte Leserin und werter Leser, auch bemerkenswerte Entdeckungen im öffentlichen Raum machen, so laden wir Sie ein, diese abzulichten und im JEPEG-Format mit einem kurzen Text und Ihrem Namen per eMail an redaktion@gat.st zu senden. GAT wählt die interessantesten Beiträge aus und veröffentlicht sie prompt.

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27/04/2017

Rosenvilla, Verkaufsrendering > s. Link rechts 'michelatsch.at'

Rosenvilla, Gassenansicht

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosenvilla, Vorgarten

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosenvilla, Hauptzugang zum Treppenhaus

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosenvilla, Vorgärten, Zugang

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosenvilla, Tiefgaragenzufahrt, Vorgärten

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosenvilla – Nachbarschaft

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

Rosengasse, benachbarte Villen

©: Elisabeth Kabelis-Lechner

MINUS – Rosenvilla in Graz-St. Peter, Rosengasse 27

Nett gesagt: ein wenig einfühlsames Investorenprojekt im historischen Cottageviertel von Graz-St. Peter. Real betrachtet: eine Katastrophe für dieses Gebiet.

Über dieses historische St. Peter-Cottage in ORF-Studio-Nähe habe ich schon 2009 einmal einen Beitrag auf GAT geschrieben und anlässlich der damals entstandenen Neubauten kritisierte ich, dass es keine Schutzbestimmungen seitens der Stadtplanung und der Baubehörde für diese historische Gartenstadt gibt (s. Artikelverweis unten).

Hin und wieder besuche ich seither diese Gegend, um mir die weitere Entwicklung des Gebiets anzusehen. Diesmal habe ich dieses Neubau-Projekt in der Rosengasse entdeckt. Recherchen führten mich auf die Homepage des Entwicklers. Dort wird diese Anlage so beworben:
"Rosenvilla St. Peter – Exklusives Villen-Wohnen in bester St. Peter Villen-Lage
Für alle, die das Besondere suchen, ist das Leben in der Rosenvilla St. Peter gedacht. Im begehrten 8. Grazer Bezirk entsteht (…) eine kleine, exklusive Wohnanlage für Menschen, die urbanen Lebensraum inmitten unberührter Natur schätzen. Die Rosenvilla St.Peter steht in ruhiger, grüner Nachbarschaft und bietet trotzdem beste Erreichbarkeit zum Stadtzentrum, Nahversorgern, Bildungseinrichtungen und Erholungsräumen. Großzügige Garten-Maisonette-Wohnungen mit viel Freiflächen, durchdachte 2-Zimmer-Wohnungen mit großen Balkonen und exklusive Dachterrassen- und Penthouse-Wohnungen zeichnen die exquisite Architektur dieses Projekts aus."

Auf der Homepage findet man auch einen aufschlussreichen Vergleich zwischen Verkaufsrenderings und der gebauten Wirklichkeit. Das Rendering stellt einen recht passablen Baukörper innerhalb viel Grün dar. Blütensträucher säumen den Grundstücksrand entlang der Straße und ein romantischer Rosenbogen markiert den Zugang zur Rosenvilla.
Allerdings ist die gebaute Realität eine ganz andere. Statt Blütensträucher: überall nur Maschendrahtzäune, entlang derer man sich zu den Wohnungszugängen quälen muss. Die Tiefgaragenzufahrt und die Hütte daneben sind eine weitere gestalterische Katastrophe und eine Beleidigung für dieses Villenviertel.
Der Investor bedient sich in seiner Projektbewerbung zwar der Schönheit und Vorteile dieses grünen Villenviertels, suggeriert mit dem klingenden, viel versprechenden Namen Rosenvilla auch Teil dieses Villenviertels zu sein, trägt aber zur Zerstörung der Qualität dieses historischen Cottageviertels bei.

KG

Leider wird Graz derzeit zugebaut mit diesem nichtssagenden weißen Wohnbauten (siehe auch Eggenberg, Geidorf Nord, St. Peter etc.). Wie im Artikel sehr schön beschrieben, weichen die Schaubilder meist sehr strak von der gebauten Realität ab. Es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend aufgrund der gewünschten Verdichtung und der damit erzielbaren Gewinne auch in Geidorf und eben St. Peter weiter fortsetzen wird. Das Grün der alten Villenviertel, aber auch der Gründerzeitgebiete wird somit leider sukzessive Verschwinden.

Di. 02/05/2017 2:29 Permalink
Dr.Hafner

Vor kurzem war ich wieder einmal in Graz und bin entsetzt, wie diese einst schöne Stadt an allen Ecken und Enden verschandelt wird.
Vielen Dank für diesen einfühlsamen Kommentar.

Di. 02/05/2017 6:30 Permalink
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