In der 16. Wettbewerbsrunde legt EUROPAN16 mit dem Thema Living Cities einen besonderen Schwerpunkt auf den Klimawandel und die dadurch herbeigeführten Ungleichheiten.
Wir sind aktuell mit der größten Krise der Menschheit konfrontiert: dem Klimawandel. Städte und ländlichen Regionen stehen vor gravierenden Veränderungen, die zunehmend Ungleichheiten und Konflikte hervorrufen können. Die Covid19-Pandemie hat uns die Lücken in unserem System deutlich vor Augen geführt. Sie unterstreicht die Dringlichkeit, der Frage nach dem zukünftigen Zusammenleben nachzugehen. Daher beschäftigt sich EUROPAN16 mit dem Thema Living Cities und versteht darunter die Entwicklung integrativer Strategien für ein neues, sorgetragendes Miteinander und deren Übersetzung in urbane Prozesse und Projekte.
Das Thema des Wettbewerbs konzentriert sich demnach auf Living Cities als neues Paradigma, das Synergien zeitgemäß denkt: sowohl in der Art der Verschränkung, nämlich als Interaktion, Vernetzung, Koexistenz, Koevolution und Korhythmus, als auch im konsequenten Verknüpfen thematischer Disziplinen, wie Ökologie, Biologie, Soziologie, Wirtschaft, Kultur & Politik.
Wenn wir uns den sozialen und ökologischen Herausforderungen stellen wollen, müssen wir uns auf innovative Projekte und Prozesse einlassen, die in der Lage sind, Zyklen und Rhythmen der lebendigen Natur als Potential für neue Entwicklungen zu vereinen, Dynamiken der Kreislaufwirtschaft und der gesellschaftlichen Integration zusammen zu denken und planerisch zu verknüpfen.
STANDORTE
Die EUROPAN16-Runde umfasst 40 Standorte aus 9 verschiedenen europäischen Ländern. Die österreichischen Standorte dieser Runde sind Graz, Linz und Klagenfurt.
Standorte in Österreich
- Graz – Trading the Small and the Big
Der EUROPAN16-Standort in Graz befindet sich zwischen Karlauplatz, Karlauerstraße und Citypark, in einer sehr zentralen Lage in der Stadt. Er ist eine entscheidende Schnittstelle im Stadtgefüge, dem ein großer Umbruch bevorsteht.
Im Spannungsfeld zwischen alten urbanen Strukturen, die sich im Prozess der Verdichtung befinden und einem großen Einkaufszentrum, das zu einem multifunktionalen Nahversorger entwickelt werden soll, kann dieser Ort die Entwicklung maßgeblich beeinflussen. Inmitten dieses Gebietes, geprägt von Heterogenität und Transformation, stellt sich die Frage, wie ein neues Quartier zwischen der großvolumigen Einkaufsagglomeration, den alt- und neu-gewachsenen Stadtstrukturen und auch den wertvollen Naturpotenzialen in unmittelbarer Nähe, verhandelt werden kann. Welche Synergien müssen geschaffen werden, um einen Nährboden für eine zukunftsweisende Bewohnbarkeit im darzustellen?
Ziel ist ein konkretes Bebauungskonzept für den Ort vorzulegen, das als Bindeglied unterschiedlicher Maßstäbe einen Anker für das Gebiet setzt. Die Entwicklung urbaner Landschaften im weiteren Kontext, ist genauso gefragt wie die architektonische und funktionale Ausformulierung einzelner Volumina.
- Klagenfurt – Educating Inclusivity
Ziel des Wettbewerbes des E16 Standorts in Klagenfurt ist es Projektideen für einen der wichtigsten Standorte der Landeshauptstadt Kärntens einzubringen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wird eine transeuropäische Hochgeschwindigkeits-Bahninfrastruktur eine neue Dimension der Konnektivität nach Klagenfurt bringen. Das Potenzial, das durch den Ausbau der Koralmbahn entsteht, soll in ei- nem offenen und vielfältigen innerstädtischen Quartier aufgegriffen werden. Gelegen in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs ist der EUROPAN16-Standort prädestiniert relevante Fragen zur Mobilität und zum Zusammenleben zu beantworten und so als zukunftsweisender Baustein für weitere Entwicklungen zu dienen.
Eingebettet in eine Nachbarschaft, die viele Bildungs- und Weiterbildunsgeinrichtungen beherbergt, will das Thema „Neues Lernen“ verhandelt werden. Im Fokus steht der Wissenssaustausch, Mentoring und ein vielfältiger Nutzungsmix, der eine wichtige Zutat für ein fruchtbares Miteinander darstellen soll.
- Linz – Expansion from Within
Das EUROPAN16-Gelände am Froschberg befindet sich in einer einzigartigen Lage in Linz - nur fünf Minuten vom Bahnhof entfernt und in unmittelbarer Nähe zum Zentrum. Es ist ein idyllischer Ort zum Wohnen, doch die Grundrisse der Gebäude sind veraltet (1938), und das Parken beansprucht den öffentlichen Raum in hohem Maße.
Ziel des Wettbewerbes ist es anhand von vier exemplarischen Gebäudetypologien einen prototypi- schen Ansatz für eine monofunktionale Wohnsiedlung zu erarbeiten. Am Einzelobjekt sind Fragen der Erreichbarkeit, des Freiraums, der Mobilität, der programmatischen Flexibilität und des Klimas zu ver- handeln.
