06/07/2017

Wettbewerbsergebnis
Wohnbau Wienerstraße 89 / Papiermühlgasse 2-4

Das geladene Verfahren unter acht TeilnehmerInnen nach dem Grazer Modell hat Arch. DI Bernhard Schlömicher gewonnen.

Ausloberin
Grazer Wechselseitige Versicherung

06/07/2017

Wohnbau Wienerstraße / Papiermühlgasse. Platz 1

Architektur: Architekt DI Schlömicher©: h2 Architektur

Platz 2

©: h2 Architektur

Platz 3

©: h2 Architektur
©: h2 Architektur
©: h2 Architektur
©: h2 Architektur
©: h2 Architektur
©: h2 Architektur

Lage > geodaten.graz.at

Ausgelobt von der Grazer Wechselseitige Versicherung wurde vom 14.02.2017 – 22.05.2017 ein geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb nach dem Grazer Modell für eine Wohnbebauung an der Wienerstraße 89 / Papiermühlgasse 2-4 in Graz-Lend unter acht TeilnehmerInnen durchgeführt.
Ziel des Wettbewerbs war die Errichtung von zeitgemäßen, leistbaren Mietwohnungen – sog. Micro-Wohnungen mit 25 – 35 m2 WNFL und Balkon in einem oder mehreren Neubauten und einem sanierten Bestandsgebäude. Ausschlaggebend war die Schaffung einer kompakten Siedlungsstruktur mit hoher Architektur- und Aufenthaltsqualität, optimaler Grünraumversorgung und attraktiver Durchwegung. Die Bebauungsdichte war mit 1,3 - 1,4 festgesetzt.

Wettbewerbsergebnis
Unter dem Vorstitz von Arch. DI Reitmayr kam die Jury am 22. Mai 2017 zu folgendem Ergebnis:

  • 1. Preis: Arch. DI Bernhard Schlömicher, Bad Mitterndorf
  • 2. Preis: Atelier Thomas Pucher, Graz
  • 3. Preis: Pentaplan, Graz

Weitere TeilnemerInnen

  • Boric Architektur, Graz
  • C:BRA Architekten, Graz
  • Arch. DI Petra Friedl, Graz
  • Gaft & Onion, Graz
  • Pilz Architektur, Graz

Die Jury zum Siegerprojekt

Der überzeugende Entwurf sieht als Großform eine Hofbebauung vor, die aus drei, in der Höhe abgestuften und leicht geknickten Baukörpern gebildet wird. Die Gebäude selbst wirken elegant und kontextuell zur spätmodernen Bebauung des Nachbargrundstücks. Auch der Hof ist nicht wie ein urbaner, geschlossener Gründerzeithof konzipiert sondern wirkt mit seinen Öffnungen nach außen hin durchlässig und dem vorstädtischen Quartier angemessen. Die Erschließung des Hofes erfolgt räumlich raffiniert über eine kleine Platzsituation vor dem Bestandsgebäude. Die Erdgeschoßzonen springen gegenüber den aufgehenden Fassaden zurück und sind mit Allgemeinräumen bespielt. Den Bewohnern wird hier eine gut durchdachte räumliche Erweiterung ihrer Privatflächen angeboten. Die Erschließung der generell gut orientierten Wohnungen mit funktionellen, durchbelichteten Grundrissen erfolgt über Laubengänge. Im Nordost-Eck ist der Grundstücksabstand unterschritten. Da die Dichte etwas über 1,3 liegt können dort Microwohnungen entfallen und z.B. Freiflächen ausgeführt werden.

Juryempfehlungen – Siegerprojekt

Betreffend nachfolgend empfohlenen Verbesserungsvorschläge zum Siegerprojekt wird in erster Linie die Stadtplanung die Ein- bzw. Überarbeitung überprüfen. Es soll dabei Wert darauf gelegt werden, dass die innere Begegnungszone im Erdgeschoß dem Innenhofplatz weiterhin „dienlich“ bleibt:

Areal A: Erdgeschoßzone
- Überarbeitung der Erdgeschoßzone in ihren Funktionen, sodass diese für den Hof noch besser nutzbar werden. Es ist auch eine Wohnnutzung in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber anzudenken
- Im Eingangsbereich ist die Abmauerung der Tiefgaragenabfahrt zu überdenken.

Nördliches Gebäude
-  Überarbeitung des Laubengangs, sodass dieser für die Bewohner der Microwohnungen besser nutzbar wird.
-  Es wird vorgeschlagen zumindest zwei Typen für Microwohnung anzubieten (eventuell könnte ein Kleinstschlafraum auch zum Laubengang hin orientiert werden).
-  Behebung des fehlenden Grenzabstands zum Nachbargrundstück z.B. durch Reduktionen jeweils einer Wohnung in den obersten Geschoßen und Herstellen von allgemein nutzbaren oder gegebenfalls den Wohnungen zugeordneten Terrassen.

Westliches und südliches Gebäude:
-  Überarbeitung der Laubenganglösungen.
-  Eventuell Zusammenlegung der Laubengänge im westlichen 
Gebäude (ein Lift kann entfallen, Bebauungsdichte wird reduziert).

Bestandsgebäude:
- Überarbeitung in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber.

Areal B
Am Bauplatz B sind durch eine moderate Reduktion der Baumasse die Freiflächen zu vergrößern. Eine Überprüfung der Geschoßanzahl bzw. Höhe der vorgeschlagenen Baukörper wird angeregt.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+