03/08/2020

Wohnbau Mendelgasse, Graz
Wettbewerbsergebnis

AusloberInnen
Strobl Bau – Holzbau, Weiz
und
Stadtplanungsamt Stadt Graz

Das österreichweit offene, zweistufige Verfahren nach dem Grazer Modell gewinnt unter 45 TeilnehmerInnen Arch. DI Claudia König-Larch, Wien

03/08/2020

Wohnbau Mendelgasse, Graz, Wettbewerbsergebnis: Patz 1: Arch. DI Claudia König-Larch, Wien

©: Kampus

Platz 3: Arch. DI Markus Dolmanits, Wien

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Platz 3: THALERTHALER Architekten, Wien

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Ankauf: Gangoly & Kristier Architekten, Graz

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Ankauf: Schluder Architektur, Wien

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Nachrücker: Arch. DI Dr. Hansjörg Tschom, Graz

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Architekten Kassarnig

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obereder/staller architektur

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SKD Architektur

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StudioVlayStreeruwitz

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Bild Lage Wettbewerbsareal – gelb umrandet; Areal Firma Strobl rot eingefärbt. Screenshot Red. GAT, siehe Auslobung

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Die Firma Strobl, Eigentümerin einer Liegenschaft in der Mendelgasse in Graz-Liebenau, und das Stadtplanungsamt Graz hatten einen österreichweit offenen, zweistufigen Wohnbau-Wettbewerb nach dem Grazer Modell ausgelobt und vom 5. Februar bis 7. Juli 2020 durchgeführt. Ziel des Verfahrens war, Vorschläge zur Bebauung eines insgesamt 35.323 m2 großen Areals zu erhalten, auf dem abgesehen von Wohnbauten auf den Strobl-Grundstücken (11.910 m2) auch kommunaler Wohnbau auf den westlich angrenzenden Arealen (23.413 m2) realisiert werden soll (siehe Bild Lage). Das siegreiche Projekt dient als Grundlage für den zu erstellenden Bebauungsplan.
Das Wettbewerbsareal ist mit der Straßenbahnlinie 4 gut an das öffentliche Verkehrsnetz und entlang der Liebenauer Tangente an den Geh- und Radweg angebunden. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten bieten sich im fußläufig in ca. 10 Min. erreichbaren, südöstlich gelegenen EKZ Murpark. Für das gesamte Gebiet sind kompakte Grünflächen im Ausmaß von 15% nachzuweisen. Ein PKW-Abstellplatz ist für je 90 – 100 m2 WNF und für je 35 m2 WNF ist ein Fahrradabstellplatz erforderlich. (Weitere Details entnehmen Sie der beigelegten Auslobung)

Wettbewerbsergebnis

Die Jury hatte unter dem Vorsitz von Architekt Wolfgang Köck (Pentaplan) in ihren beiden ersten Sitzungen am 13. und 14. Mai 2020 insgesamt 45 Projekte nach städtebaulichen Kriterien zu beurteilen. Aus diesen wählte sie zehn Projekte mit Überarbeitungsempfehlungen zu einer weiteren, baukünstlerischen Bearbeitung der Strobl-Gründe aus. In der zweiten Jurysitzung vom 07. Juli 2020 kam sie nach vertiefter Diskussion hinsichtlich der ausgelobten Kriterien – städtebauliche Lösung, Reaktion auf die örtlichen Gegebenheiten (Lärm!), Grünraumgestaltung und Qualität der Wohnungen – zu folgendem Ergebnis:

  • Platz 1: Arch. DI Claudia König-Larch, Wien
  • Platz 3: Arch. DI Markus Dolmanits, Wien
  • Platz 3: THALERTHALER Architekten, Wien
  • Ankauf: Gangoly & Kristier Architekten, Graz
  • Ankauf: Schluder Architektur, Wien
  • Nachrücker: Arch. DI Dr. Hansjörg Tschom, Graz

Weitere TeilnehmerInnen Stufe 2:

  • Architekten Kassarnig, Graz
  • obereder/staller architektur, Weiz
  • SKD Architektur, Premstätten
  • StudioVlayStreeruwitz, Wien

Jurybeurteilung Siegerprojekt

Das Projekt hat die Empfehlungen der ersten Stufe gut bewältigt, der Entwurf setzt die Anforderungen der 1. Stufe weitgehend um, insbesonders die Definition einer Bebauung auf Bauplatz 2 mit Anbindung an den Bauplatz 1. Die Ausrichtung der Wohnungen ist konsequent zur ruhigen Seite organisiert. Der L-förmige Baukörper schirmt den Innenhof perfekt gegen den Außenlärm der Liebenauer Tangente ab. Der entstehende Vorplatz Richtung Straße wird durch einen Park, der mit Spielflächen ausgestattet ist, gut zoniert und genutzt und funktioniert dadurch auch als Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Die Durcharbeitung des Projekts hinsichtlich Gestaltung und insbesondere hinsichtlich Gestaltung der Außenräume ist vorbildlich. Die Konfiguration der Punkthäuser mit Nord-Ost-Wohnungen wird kritisch gesehen, es wird angeregt, die Grundrisse so zu adaptieren, dass zumindest eine teilweise Ausrichtung der Wohnungsfreiflächen dieser Wohnungen nach Westen möglich ist. Die Ausbildung der straßenseitigen Erschließung als eine, über einen reinen Laubengang hinausgehende, Nutzungszone wird begrüßt, vor allem auch im Zusammenhang mit dem davor organisierten parkartigen Flächen. Städtebauliches Gesamtkonzept: Die Gesamtbebauung aller 4 Bauplätze wirkt schlüssig und ermöglicht einen großzügig zusammenhängenden Grünraum.

Juryempfehlungen Siegerprojekt

– Um die Intension des städtebaulichen Gutachtens im Sinne der Ausbildung einer belebten straßenseitigen Fassade besser zu erfüllen, wird die Öffnung von einzelnen Wohnungsbereichen (Küchen, Wohnküchen etc.) Richtung straßenseitiger Hauptfassade vorgeschlagen. Dazu wird auch die Möglichkeit eines Einschubs einzelner Wohnungen in der Tiefe des Laubengangs als zusätzliche Gliederung des Laubengangs zur Prüfung empfohlen.
– Das Hinzuziehen eine/r FreiraumplanerIn wird empfohlen.

Weitere Projektbeurteilungen entnehmen Sie dem beigelegten Juryprotokoll.

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