12/05/2022

Die Ausstellung Reden wir über Baukultur! wurde am 06.05.2022 im Rahmen der 20 Jahre-Feier der IG Architektur in Wien eröffnet. Zu sehen ist die Sammelausstellung aber in zwei Städten, nämlich auch in Graz im Club Hybrid. Parallel dazu finden Vor-Ort-Ausstellungen im öffentlichen Raum statt und es werden Baukulturspaziergänge angeboten. 

Die Anmeldung zu den bevorstehenden Spaziergängen am 14.05.2022 ist heute noch möglich.

Baukulturspaziergänge:
14.05., 11:00
Treffpunkt: Gaswerkstraße 2, Eggenberger Allee vor der Schlossapotheke, 8020 Graz
14.05., 15:00
Treffpunkt: Liebenauer Hauptstraße 28, 8041 Graz
21.05., 11:00
Treffpunkt: Kagraner Platz, vor dem Zugang zur AK, 1220 Wien

12/05/2022

Reden wir über Baukultur! Die Baukulturausstellung der IG
Architektur. Motiv Wien

©: paul ott photografiert

Die Ausstellung Reden wir über Baukultur! wurde am 06.05.2022 im Rahmen der 20 Jahre-Feier der IG Architektur in Wien eröffnet. Zu sehen ist die Sammelausstellung aber in zwei Städten, nämlich auch in Graz im Club Hybrid. Parallel dazu finden Vor-Ort-Ausstellungen im öffentlichen Raum statt und es werden Baukulturspaziergänge angeboten.

Baukultur ist als gemeinsame kulturelle Leistung nicht Privatsache, sondern physisches Abbild unserer Gesellschaft. Baukultur ist als Gemeinschaftswerk aller am Entstehen der gebauten Umwelt Beteiligten die langfristige Manifestation gesellschaftlicher Übereinkünfte und damit eine kollektive Gesamtleistung. Sie beschreibt nicht nur die Gestalt unseres Lebensraums auf allen Maßstabsebenen, sondern auch den Prozess seiner Entstehung, Aneignung, Nutzung und Erhaltung. Sie ist fest im Alltag aller Menschen verwoben und beeinflusst ihr Zusammenleben und Wohlbefinden – ohne dass dafür ein breites Bewusstsein vorhanden wäre. Gleichzeitig ist die gebaute Umwelt einer permanenten Änderungsdynamik unterworfen, besonders in den derzeit stark wachsenden Städten.

Städte sind als Lebensräume und Organismen weit mehr als nur materialisierte Baustruktur. Bereits 58 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben im urbanen Raum. Fortschreitende Urbanisierung, Bevölkerungs- und sozialer Wandel, permanente Anpassungen der Arbeitswelten und die Zuspitzung der wirtschaftlichen Systeme, aber auch die Folgen des Klimawandels und des Zurückweichens von Natur und Grünraum stellen unsere Städte vor große Herausforderungen und verändern das Stadtbild. Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung qualitätvoller öffentlicher Räume noch sichtbarer gemacht. Daher ist es umso wichtiger, Städte inklusiv, sicher, widerstandsfähig, nachhaltig und lebenswert zu gestalten, denn auch wenn es die Menschen und ihre Interaktionen sind, die den urbanen Raum prägen, so ist es doch das Gebaute, das den physischen Rahmen dafür bildet. Das Gebaute um- und beschreibt unsere Interaktionsräume, macht sie fassbar, lesbar und schließlich aneigenbar. Die unterschiedlichen Interessenslagen, Dynamiken und Einflüsse, die auf das hochkomplexe, überhitzte Planungs- und Baugeschehen einwirken, führen jedoch nicht nur zu qualitätvollen Beispielen. Im urbanen öffentlichen Raum werden in jüngerer Zeit neben den wenigen Vorzeigebeispielen auch baukulturelle Defizite in komprimierter Weise sichtbar und erlebbar. 

Ziel der Baukulturausstellung ist es, die gebaute Umwelt, wie wir sie täglich vorfinden, in das bewusste Sichtfeld der Passant*innen zu rücken, um so das Thema Baukultur zu den Bürger*innen in den öffentlichen Raum zu bringen und damit zugänglich zu machen. Dadurch soll ein breiter, bewusstseinsbildender Diskurs angeregt und die Sensibilität für die Gestaltung des urbanen Raumes bei seinen Benutzer*innen erhöht werden. 

Abseits des etablierten baukulturellen Erbes werden in Kooperation mit dem Architekturfotografen Paul Ott Alltags-bilder unseres gebauten Umfeldes zu Ausstellungsobjekten gemacht. Das Banale, das den Kontext Ignorierende, das Unwirtliche und ein mancherorts fehlender Gestaltungswille werden dabei mit genau derselben fotografischen Sorgfalt behandelt, wie sie üblicherweise nur positiven Vorzeigebeispielen zukommen würde. Die Ästhetik der Bilder und ihre künstlerische Komposition folgen höchsten Ansprüchen und erzeugen eine Spannung zwischen der Erhabenheit des Bildes und seinem Inhalt. Die Bilder urteilen nicht, sie stellen dar. Ausgestellt gegenüber den gezeigten Architekturen fordern sie dazu heraus, genauer hinzusehnen. Die Plakataufschrift ist ein deutlicher Aufruf zur Diskussion: Reden wir über Baukultur!

Baukulturspaziergänge:
14.05., 11:00
Treffpunkt: Gaswerkstraße 2, Eggenberger Allee vor der Schlossapotheke, 8020 Graz
14.05., 15:00
Treffpunkt: Liebenauer Hauptstraße 28, 8041 Graz
21.05., 11:00
Treffpunkt: Kagraner Platz, vor dem Zugang zur AK, 1220 Wien

Anmeldung bis spätestens 2 Tage vor der Veranstaltung unter organisation@ig-architektur.at
Teilnahme kostenlos, Dauer ca. 2 Stunden. Bei Regen entfällt die Veranstaltung.
Wege werden zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Tickets für öffentliche Verkehrsmittel sind selbst zu bezahlen.

Laufzeiten
Vor-Ort-Ausstellung: 28.04. bis 01.06.2022 // Sammelausstellungen: 06.05. bis 12.06.2022

Orte
Sammelausstellung IG Architektur Wien: Gumpendorfer Straße 63B, 1060 Wien // Sammelausstellung Club Hybrid Graz: Herrgottwiesgasse 161, 8055 Graz

Öffnungszeiten
Vor-Ort-Ausstellung: täglich von 0–24 Uhr
Sammelausstellung IG Architektur Wien: Di. und Do. 10–14 Uhr
Sammelausstellung Club Hybrid Graz: täglich von 0–24 Uhr

Konzept
IG Architektur und Paul Ott

Fotos
paul ott photografiert

Grafik
Anna Liska

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