23/02/2014

Der Artikel von Lu Yen Roloff erschien in der Zeitschrift brand eins - Wirtschaftsmagazin
Ausgabe 12/2013 - Schwerpunkt Zeitgeist

23/02/2014

Neue Hamburger Terrassen, WAN Residential Award 2013

©: LAN Architecture Paris

Neue Hamburger Terrassen, WAN Residential Award 2013

©: LAN Architecture Paris

Früher waren Baugemeinschaften linksalternative Nischenprojekte. Heute helfen sie Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, ihre Vorstellung vom Wohnen zu verwirklichen. Ein Hausbesuch.

Tür auf. Kind rein. Tür zu. Keine großen Absprachen. Weil seine Mutter kurz etwas besorgen muss, hockt Gustav jetzt still auf dem Küchenboden der Nachbarin Ella Carina Werner. Die 36-jährige Buchautorin sitzt zusammen mit zwei Nachbarinnen im Gewusel von fünf Kleinkindern. Auf eines mehr oder weniger kommt es nicht an. „Wir parken unsere Kinder oft gegenseitig beieinander, holen sie bei der Kita ab oder nehmen die anderen mit zum Spielplatz“, sagt Werner und lässt nebenbei Smarties für alle auf den Tisch prasseln. In der Baugruppe gebe es 18 Kinder. „Davon haben wir oft sechs bis acht im Haus.“
Christin Hinrichs, 35, und Projektmanagerin, streichelt die blonden Locken ihrer Tochter, sagt: „Wenn die irgendwo Kuchen schnuppern, stehen die sofort in der Bude.“ In den Neubauten, die Werner und Hinrichs vor einem halben Jahr im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg bezogen, verschwimmen die Grenzen zwischen Privatheit und Gemeinschaft.
Das ist gewollt. Vor vier Jahren schlossen sich 76 Personen zur Baugruppe Neue Hamburger Terrassen zusammen, weil sie sich eine lebendige, familien- und seniorenfreundliche Nachbarschaft in Naturnähe wünschten. ...

Lesen Sie mehr über Hamburgs Baugruppenszene, die neuerdings von der Stadt gewollt und unterstützt wird, und warum „Allen gehört alles“ und jahrelange Entscheidungs- und Planungsprozesse out sind ...

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