Die Peter Pilz & Partner Projektentwicklungsgesellschaft beabsichtigt, auf dem Grundstück Annenstraße 67, 8020 Graz, durch Abriss des Bestandsgebäudes ein Hotel mit 220 Zimmern zu errichten, wozu ein geladener, einstufiger Realisierungswettbewerb unter zehn TeilnehmerInnen nach dem Grazer Modell ausgelobt und zwischen 03. März und 18. Mai 2020 durchgeführt wurde.
Das 1.880m2 große Areal, für das bereits ein Bebauungsplan vorliegt, befindet sich an der Kreuzung Annenstraße / Eggenberger Gürtel in unmittelbarer Nähe des Kaufhauses Leiner und des Grazer Hauptbahnhofs. Die Auslober erwarten sich vom Verfahren ein attraktives Hotelgebäude mit einladendem Vorplatz, einem Restaurant und Seminarräumlichkeiten.
Geladene Architekturbüros
- ARGE Architekten Maurer & Partner / balloon architekten
- baukult - DI Regina Lettner
- Arch. DI Kurt Fandler
- DI Zeljka Hajsok-Momic
(nicht eingereicht)
- werkformarchitektur - DI Andrea Peyker
(nicht eingereicht)
- Arch. Mag. arch. Dari Parvanov
- Arch. DI Markus Pernthaler
- Atelier Thomas Pucher
- Arch. DI Susanne Radlingmayer
- Wastian Architektur
Wettbewerbsergebnis
Von den zehn geladenen Büros haben acht ihre Projekte zur Beurteilung eingereicht, worüber die Jury am 18. Mai 2020 unter dem Vorsitz von Arch. DI Georg Huber zu beraten hatte. Nach eingehender Diskussion hinsichtlich der ausgelobten architektonischen und städtebaulichen Kriterien kam die Jury zu folgendem Ergebnis:
- 1. Preis
Atelier Thomas Pucher
- 3. Preis
Arch. DI Kurt Fandler
- 3. Preis
ARGE Architekten Maurer & Partner / balloon architekten
- Nachrücker
baukult - DI Regina Lettner
Jurybeurteilung Siegerprojekt
"Das Projekt entwickelt das maßgebliche Raumprogramm und die Erschließung in den oberen Geschossen um ein großzügiges Atrium, das als zentrales großzügiges Zentrum des Hotels hohe Aufenthaltsqualität anbietet.
Die erdgeschossige, städtebauliche Anbindung an den öffentlichen Raum nehmen die vorhandenen Bezüge zum Stadtraum Richtung Europaplatz und Bahnhof/Nahverkehrsknotenpunkt auf.
Die zur Ecke Annenstraße/Eggenberger Gürtel 2-geschossige, geneigte Aufklappung führt wie selbstverständlich in die offene und flexible gestaltete Lobby. Von hier aus sind das Café, das Restaurant und der Seminarbereich direkt und übersichtlich angeordnet.
Das Projekt definiert das Portal in die Annenstraße neu und formuliert geschickt die Ecksituation im EG durch das Zurücknehmen der Fassade im EG. Durch das 2-geschossige Aufklappen der Eingangsdecke wird die Tiefe der offenen Fläche spürbar und durch das Glasdach über dem Atrium geht man ins Licht und betritt den großen, zentralen Raum.
Die grundrisslichen Zonierungen und funktionalen Zuordnungen der Erschließung werden in seinen räumlichen Abfolgen als sehr stimmig wahrgenommen. Als Äquivalent zur Eingangszone stellt sich die gestalterisch ablesbare Dachgeschossbar und Fitnesszone als Fenster zum Stadtraum dar.
Die Fassadengestaltung wird als ausgewogen und dem Ort angepasst wahrgenommen. Erwähnt wird noch die gelungene Positionierung und Belichtung der Mitarbeiterzone.
Das Projekt besticht durch seine Großzügigkeit und metropolitane Ausstrahlung gekoppelt mit einer sehr hohen Anzahl an Zimmern, wie vom Auslober gefordert."
Weitere Beurteilungen der Jury entnehmen Sie dem beigelegten Protokoll.