Es ist geradezu ein Hohn, wenn auch sicher unbeabsichtigt, weil gedankenlos, wenn das Spätsommerfest im Skulpturenpark mit dem Bild einer künstlerischen Arbeit empfohlen wird, die seit Jahren nicht mehr existiert. Die Arbeit von Martin Walde, eine der schönsten, sicher die poetischste im Park, wurde angeblich durch Sturm zerstört und trotz eines Hilfsangebots von Herrn Werner Tessmar-Pfohl bis heute nicht wiederhergestellt (davon weiß ich, weil ich seinerzeit eine Wiederherstellung zwischen dem ehemaligen Leiter des Parks, Niki Breisach und dem Besitzer der Sattler-Werke, die solche Materialien herstellt und verarbeitet, initiiert habe „Bringen Sie mir die Schnittmuster“, sagte Tessmar-Pfohl damals zu Breisach). Seither sind Jahre vergangen, die nicht genutzt wurden, um diese Arbeit zu reparieren und – im Gegenteil – inzwischen sind mehrere Arbeiten nicht mehr intakt wie zb. die Videoinstallation von Eva und Adele im rosaroten Haus, das seit langem verschlossen ist. Auch die Arbeit von Timm Ulrichs, die tanzenden Bäume, war bis vor kurzem zumindest nicht als Ganzes funktionstüchtig und die Symbole der Badezimmerschablone von Kuppelwieser, die ein regelmäßiges Kurzscheren des Rasens verlangten, sind nicht zu erkennen. Auch der Park in seiner Gestaltung wird nicht im Sinne des großen, leider früh verstorbenen Landschaftsplaners Dieter Kienast gepflegt. Ein Beispiel: Neben der „Himmelsstiege“ mit den Skulpturen auf den Stufen gibt es als Pendant bzw. Gegensatz daneben eine schräge Erdvertiefung, die als Abstraktion an künstliche Höhlen/Grotten in Englischen Gärten erinnern soll. An deren Ende ist ein Spiegel so positioniert, dass er den Himmel spiegelt. Schön gedacht von Kienast, nur nicht erlebbar, weil Büsche davor gepflanzt wurden (oder wild aufgegangen sind). Der kleine eingesäumte Rosengarten kurz danach, von Kienast als Gartenparterre mit präzise gesetzten Beeten intendiert, die ursprünglich mit Glasscherben belegt waren, vernachlässigt und „irgendwie“ bepflanzt. Auch die Gartengestaltung ist eine künstlerische Konzeption, die es zu respektieren gilt, und wenn man an dieser etwas ändert, dann bitte im Sinne des Künstlers, der sie erdacht hat. Wenn der Obmann des Unterpremstättener Verschönerungsvereins auf meinen Hinweis auf den Zustand des Kreisverkehrs vor dem Freizeitzentrum, schon bevor mein Satz zu Ende gesagt wurde, einwirft: „Ja, ich weiß, die G’schättn müssten wir beseitigen und den Kreisverkehr SCHÖN bepflanzen“, so liegt das daran, dass der gute Mann unbedarft ist und nichts anderes als schön empfinden kann als hybride Pflanzenhässlichkeiten, die die Gemeinde zu Tausenden bis zu 3x jedes Jahr in ihre Parks, Straßenränder und Grünflächen setzen lässt. Dass die parallelen Lavendelstreifen an diesem nur ein bisschen Pflege (Unkrautjäten der zuständigen Gemeinde U-Premstätten) bräuchten, um zum schönsten Kreisverkehr weit und breit zu werden, kann er nicht erkennen, aber die Verantwortlichen im Universalmuseum Joanneum sollten das Wissen und die intellektuelle Kapazität haben, um den Skulpturenpark und seine Skulpturen respektvoll „in Schuss“ zu halten.