23/03/2023

Die vierteilige Dokumentarreihe „Visionen Bauen“ und die Reportage „Wohnen um jeden Preis“ sind im Rahmen der Diagonale 2023 unter den Nominierten für den Franz-Grabner-Preis.

23/03/2023
©: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH
©: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH

Im Rahmen der Diagonale 2023 in Graz wird der Franz Grabner Preis verliehen. Er ehrt in zwei Kategorien – Fernsehen und Kino – Dokumentarfilme, die mit der Haltung Grabners mithalten können. So stehen eine humanistische Weltsicht, ein hohes Arbeitsethos und unbestechliche Menschenliebe als Qualitätskriterien bei dem Preis im Mittelpunkt. In diesem Jahr sind eine vierteilige Dokumentarreihe über Architektur und eine Reportage zum Thema Wohnen unter den Nominierten.

In der Dokumentarfilmreihe „Visionen Bauen“ werden die Geschichten von vier Architektinnen und Architekten erzählt, die als „Pionier*innen für menschenwürdiges Wohnen und nachhaltiges Bauen“ beschrieben werden und die „Kreativität und humanitäre Ideen in Pläne verwandeln, die sie gemeinsam mit Bewohner*innen umsetzen“. Regisseur Diego Breit Lira begleitet in der ersten Folge der Reihe die Entwicklung von Aspern als Utopie einer neuen, visionären Stadt. Die Dokumentarreihe besucht zudem das Bauprojekt einer Schule, das die Architektin Marta Maccaglia in Peru gemeinsam mit den Bewohnerinnen einer kleinen Kommune im Regenwald aus lokalen Ressourcen entwickelt. Des Weiteren führt die Reihe in die Niederlande, wo der Architekt Florian Boer mit Bauten auf und am Wasser experimentiert, um deutlich zu machen, „Nichts zu tun, wäre auch keine Option, mit dem Klimawandel umzugehen.“ In der vierten Folge kommt die preisgekrönte indische Architektin Anupama Kundoo zu Wort. Sie setzt mit einem unglaublichen Maß an Ästhetik und Gestaltungsgeschick ressourcenschonende Bauprojekte um und steht für einen innovativen Umgang mit traditionellen Bauweisen.

Produzent hinter der Reihe „Visionen Bauen“ von Diego Breit Lira, die 2022 auf ARTE zu sehen war, ist die Produktionsfirma von Nikolaus Geyrhalter. 2019 thematisierte und inszenierte dieser mit dem Dokumentarfilm „Erde“ den fraglichen Umgang mit Baustoffen, Erden und Ressourcen. Auch der von Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH produzierte Film „Rettet das Dorf“ von Teresa Distelberger, erhielt bisher viel Aufmerksamkeit.

Mit der Reportage „Wohnen um jeden Preis“ thematisiert Kim Kadlec, wie das Geschäft mit Wohnraum in der Großstadt funktioniert und wie billige Wohnungen sukzessiv aus den Städten verschwinden. Gezeigt wurde diese Reportage im Rahmen der ORF Reihe Am Schauplatz.

Die zwei Architekturdokumentationen haben es leider in diesem Jahr nicht geschafft. Sehenswert sind diese natürlich in jedem Fall.

Der Franz-Grabner-Preis 2023 geht in der Kategorie Fernsehen an:
WEG DAMIT – DIE KUNST DER ENTSORGUNG von Karin Berghammer, ein Film über Müll und dessen Entsorgung

und in der Kategorie Kino an:
LASS MICH FLIEGEN von Evelyne Faye, ein Portrait junger Erwachsener mit Down-Syndrom, die sich vom Leben nicht beirren lassen.

Nominierte Franz Grabner Preis 2023 waren:

Kategorie Fernsehen:
VISIONEN BAUEN von Diego Breit Lira
WEG DAMIT – DIE KUNST DER ENTSORGUNG von Karin Berghammer
WOHNEN UM JEDEN PREIS von Kim Kadlec

Kategorie Kino:
DER SCHÖNSTE TAG von Fabian Eder
LASS MICH FLIEGEN von Evelyne Faye
ZUSAMMENLEBEN von Thomas Fürhapter

Das Preis-Komitee, bestehend aus Vertreter*innen von ORF, Diagonale sowie den Initiator*innen des Franz-Grabner-Preises, bestellt jährlich eine fünfköpfige Fach-Jury, die den Preis vergibt.

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