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afo, Linz

© Violetta Wakolbinger

Eröffnung
MI, 05.07.2023, 19:00 UHR

Ausstellungsdauer
DO, 06.07.2023, 12:00 –
FR, 22.09.2023, 13:00

Öffnungszeiten 
Di-Fr 15-19 Uhr
Feiertage teilweise geöffnet.

Haben wir in der ersten Episode der Ausstellung einen Blick in die Vergangenheit gewagt, steuern wir jetzt in Richtung Gegenwart. Wir widmen uns weiter dem scheinbar ungetrübten Wunschtraum Einfamilienhaus. Auch verfolgen wir bis in die Gegenwart weiter, wie Ästhetik mit Politik und Ideologie verknüpft ist. Vergangene Bausünden wirken bis heute – wir sammeln, was aktuell ein Dorn im Auge ist. Gesucht wird zudem nach dem Schönen im Schiachen, auch wenn Zweiteres von den Beteiligten gern verschwiegen wird.

Wunschtraum Einfamilienhaus?
Wolfgang Stempfer beschäftigt sich mit dem schönen Schein und den schiachen Fakten rund um das eigene Haus. Er bringt politische Ideologien, ökonomische Theorien und gesell- schaftliche Normen in Zusammenhang. „Wir reiben uns den Sand aus den Augen, den uns Bauwirtschaft, Politik, Banken und Versicherungen seit rund hundert Jahren eifrig in selbige streuen“, so Stempfer. Ein klares Bild von der Realität des Einfamilienhauses in der Gegenwart wird in dieser Episode sichtbar – ob der Traum vom Haus hier zum Platzen gebracht wird, bleibt offen.

Von der Postmoderne zur ästhetischen Wiederbetätigung in der Gegenwart
„Was um 1990 im Zuge der Krise um die architektonische Post- moderne begann, bricht sich seit wenigen Jahren als neurechter Antimodernismus in Theorie und Baupraxis ,konservativer‘ Architekturströmungen wieder Bahn“, so Georg Wilbertz. Er skizziert in der zweiten Episode den Weg zum fatalen, ästhe- tisch grenzwertigen Wiedererstarken antimoderner, antiliberaler und antidemokratischer Tendenzen der Gegenwart.

Tell me your dirty secrets!
Nicht alle „schönen“ Projekte sind reibungslos gelaufen oder nach Vorstellung umgesetzt. Warum sind Architekturbüro-Pro- file oft nur eine Aneinanderreihung von Erfolgsgeschichten? Warum verschweigen wir unsere Fehler immer? Haben nicht genau diese Fehler, Kompromisse oder spontanen Änderungen auch etwas Schönes? Jamie Wagner und Anne Rotter suchen das Schöne im Schiachen, die Ehrlichkeit im täglichen Business. Sie fragen: Was war das Schiachste oder Schönste, das Ihr umgesetzt habt? Und laden dafür Architekt*innen aus Oberösterreich auf ein Beichtgespräch ein. Sie wollen von den Leichen im Keller hören, den „dirty secrets“.

Lieblingsbausünde
Für die zweiten Episode suchte Tobias Hagleitner mittels offenem Aufruf nach der liebsten Bausünde. Gesammelt wird, was den Betrachter*innen ein Dorn im Auge ist. Daraus werden Postkarten produziert, mit dem Hintergedanken, diese an ausgewählte Empfänger*innen versenden zu können.

Auch in dieser Episode der Ausstellungsreihe sind (Klein-) Kinder herzlich willkommen. Denn schon von Kindesbeinen an wird das ästhetische Empfinden geprägt.

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Nach einer Umbaupause wird die dritte und letzte Episode am Mittwoch, dem 11. Oktober, eröffnet.

Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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