Graz, Radetzkystraße

Catrin Bolt, „Lauftext", 2013/2021. Foto: Catrin Bolt

Am 10. November findet die Wiedereröffnung des bereits 2013 entstandenen und nun neu instandgesetzten Lauftextes mit dem Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Graz und politischen Repräsentant*innen von Stadt und Land statt.

Die Novemberpogrome von 1938 gelten als bezeichnendes Ereignis, da erstmals von offizieller Seite Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden angeordnet war. In Graz wurde nicht nur die Synagoge in Brand gesteckt; wie viele andere Jüdinnen und Juden holte man auch den damaligen Oberrabbiner David Herzog nachts aus seiner Wohnung, misshandelte ihn auf offener Straße und bedrohte ihn wiederholt mit dem Tode.
Als Künstlerin, die in unterschiedlichsten Medien arbeitet, wählte Catrin Bolt für dieses zeitgenössische Mahnmal das Medium Schrift. Der Bericht von David Herzog wird von ihr entlang jener Strecke, die er zu Fuß durch die Stadt getrieben wurde – ausgehend von seinem damaligen Wohnort in der Radetzkystraße 8 bis zum Griesplatz – als Lauftext auf den Gehsteigen aufgetragen.
Am 10. November präsentiert KIÖR in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Graz das neu instand gesetzte Mahnmal. Die Broschüre mit dem Bericht David Herzogs, Abbildungen sowie weiterführenden Texten von Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht und Cornelia Offergeld wird an der Hauswand Radetzkystraße 8, in Kulturinstitutionen und im Tabakfachgeschäft Nussbaumer am Griesplatz zur freien Entnahme aufliegen.

Ort: Radetzkystraße 8, 8010 Graz


Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+