Am 24. November fand im Festsaal der Alten WU (WEST) in Wien das ganztägige Symposium „Vom Bau zum Umbau" statt, das gemeinsam von der IG Architektur und der ÖGFA organisiert, durchgeführt und moderiert wurde. Eine Keynote von Werner Sobek, zehn Vorträge und drei Podiumsdiskussionen behandelten verschieden Aspekte einer dringend nötigen Bauwende. Werner Sobek untermauerte in seinem einführenden Vortrag mit globalen Daten die Dringlichkeit des Handelns in der Klimakrise.
Im Themenblock 1 „Raum und Boden“ berichtete Karoline Mayer (Architekturzentrum Wien) von Erkenntnissen und Erfahrungen der Ausstellung „Boden für alle". Sybilla Zech und Ulrich Blanda (Büro stadtland) folgten mit konkreten Best-Practice-Beispielen aus der Praxis der Raumplanung und Raumordnung. Elias Molitschnig (Amt der Kärntner Landesregierung) erläuterte, wie auf Landesebene die Baukultur als Hebel zum Bodenschutz verwendet werden kann. In der anschließenden Podiumsdiskussion lieferten neben den Vortragenden auch Cedric Fritz (architects4future) und Andreas Hacker (Stadt-Umland-Management Wien-Niederösterreich) wichtige Antworten und Aspekte.
Im Themenblock 2 „Bau und Gesetz“ steckte Charlotte Malterre-Barthes (EPFL Lausanne) in ihrem Vortrag das weite Feld von Zusammenhängen aus Verteilungsgerechtigkeit, nicht-ausbeuterische Materialverwendung bis zur Forderung nach einem Abrissmoratorium ab. Johanna Leissner (Fraunhofer-Gesellschaft) zeigte anhand von EU-Forschungsprojekten, welche Ziele, Aktivitäten und Möglichkeiten einer Bauwende auf europäischer Ebene bereits bestehen. Peter Bauer (werkraum Ingenieure / TU Wien) brachte die Diskussion auf den Boden notwendiger Gesetzesänderungen auf Bundes- und Länderebene in Österreich. Diese Themen wurden in der Podiumsdiskussion durch aktuelle Initiativen in Österreich ergänzt: Lukas Vejnik stellte die Allianz für Substanz vor, Markus Zilker (einszueins architekten) das Netzwerk Habitat 2030. Werner Sobek brachte zusätzlich Erkenntnisse aus seinen Praxiserfahrungen ein.
Den Abschluss machte eine Reihe von Vorträgen zum Themenblock „Baukultur und Bildung", die Fragen stellten, wie die Bauwende an Hochschulen und in der Öffentlichkeit vermittelt werden kann. Lorenzo De Chiffre und Eva Mair stellten in ihren Vorträgen Lehrveranstaltungen an der TU Wien vor, Heidi Pretterhofer und Michael Rieper erläuterten die Mission ihrer soeben angetretenen Professur für Baukultur an der Kunstuniversität Linz. Elisabeth Leitner (LandLuft, RURASMUS) zeigte abschließend, welche Potenziale dem ländlichen Raum als Innovationslabor innewohnen. In der Diskussionsrunde lieferte Nicola Eller (ORF) wichtigen Input in puncto Baukulturvermittlung aus Sicht der Medien.
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Ergänzung Energieverbrauch Bauwesen
... Da das Bauwesen derzeit aber für rund 60% des weltweiten Ressourcenverbrauches, für rund 50% des weltweiten Abfallaufkommens, für mehr als 50% der weltweiten Emissionen von klimaschädlichen Gasen und für mehr als 35% des weltweiten Energieverbrauches verantwortlich ist, kommt ihm in der vor uns stehenden Phase der Transformation eine wesentliche Bedeutung zu. ...... Quelle: Werner Sobek, non nobis - über das Bauen in der Zukunft, avedition 2022, Seite 18.