26/04/2015

Der Artikel von Bettina Sigmund erschien am 20. April 2015 im DETAIL – Architekturportal

26/04/2015

Nutzen, statt besitzen – der Ansatz eines bewussten Konsums und neuer Wertschöpfungsmodelle zieht sich seit einigen Jahren als Bottom Up-Bewegung durch viele Gesellschaftsschichten und Branchen – allen voran die Bereiche Mobilität und Tourismus. Das Fraunhofer IAO sucht nun in einer Online-Befragung nach Möglichkeiten und Marktpotenzialen, die Prinzipien des Sharings auf die Geschäftsmodelle von produzierenden Unternehmen zu übertragen. Auch in der Architektur finden sich bereits Ansätze und Projekte, die diesen neuen Trend des Teilens konzeptionell integrieren und dem Sharing als neue Lebensform Raum geben. Das Quartierskonzept des Schwabinger Tors in München beispielsweise basiert auf der Idee des Sharing-Gedankens.

Was vor wenigen Jahren als Subkultur begonnen hat, hat sich in rasantem Tempo zu einer globalen Bewegung entwickelt. Die Gesellschaft sucht in der Sharing Community einen neuen bewussten Lifestyle, die Wirtschaft entwickelt Modelle, um trotz scheinbar verringertem Konsum von der Sharing Economy zu profitierten. Durch finanzielle Krisen, aber auch durch das scheinbar ungebremste globale Konsumverhalten und die Schattenseiten der Wegwerfgesellschaft hat sich die Bedeutung von Besitz verändert. Wohlstand basiert nicht mehr nur alleine auf Eigentum, sondern definiert sich verstärkt durch Teilhabe und Partizipation. Der gesteigerte Wunsch nach Gemeinschaft, nach Selbstbestimmung und Mitspracherecht beflügelt dabei das Teilen. Die Vernetzung im Web 2.0 hat gezeigt, dass Viele auch viel erreichen können. Das Vertrauen in die Gemeinschaft ist wieder gestiegen. Durch eine schnelle und unkomplizierte Art der Kommunikation im Web 2.0 wird es nun möglich, Dinge zu teilen, zu leihen und zu nutzen, ohne diese zu besitzen. Fremde Menschen beginnen ihre Besitztümer, aber auch Ihre Fähigkeiten, zu teilen und gemeinsam zu nutzen....

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