05/02/2024

Architekt der Werkgruppe Graz, Hermann Pichler, (1933 - 2024)

05/02/2024

Werkgruppe Graz, 1989: Eugen Gross, Hermann Pichler, Friedrich Groß-Rannsbach, Werner Hollomey.

©: Archiv Eugen Gross

Architekt Hermann Pichler, Mitbegründer der Werkgruppe Graz, ist verstorben, "unerwartet in seinem 90. Lebensjahr", wie sein Kollege und Wegbegleiter Eugen Gross in den Social Media postet. Als Werkgruppe – und in die Zukunft blickendes Team – machten Pichler und Gross gemeinsam mit Werner Hollomey und Friedrich Groß-Rannsbach die "Architektur nach einer längeren Bewusstlosigkeit in Österreich wieder zum Thema" und verwirklichten, "gesellschaftlich fortschrittlich, mit stark partizipatorischem und wissenschaftlichem Ansatz, [...] Projekte, die bis heute architektonische Meilensteine und Wegbereiter sind", liest man in einer umfassenden Dokumentation des architektonischen Schaffens der Gruppe.

Als Teil der Werkgruppe war Hermann Pichler unter anderem Architekt der international bekannten Terrassenhaussiedlung, des Haus Schwarz in Weiz und des Studierendenwohnheims Hafnerriegel in Graz. Damit gehörte er Ende der 1960er zu dem Teil der aufzeigenden österreichischen Architekturszene, der gegen einen hermetischen Architekturbegriff Position einnahm und räumlich wie typologisch und sozial Innovationen realisierte, sich von einer verstaubenden Nachkriegsarchitektur abzusetzen suchte.

Geboren in Kärnten, absolvierte er 1959 sein Diplom an der TU Graz, bevor er für kurze Zeit nach Wien wechselte. Pichler war zudem Ortsbildsachverständiger in der Steiermark und frühes Mitglied im FORUM STADTPARK in Graz.

Einen ausführlichen Einblick in das Schaffen des Architekten gibt die Homepage der Werkgruppe Graz und das bei Park Books erschienenes Buch Werkgruppe Graz 1959–1989. Architecture at the Turn of Late Modernism.

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