Die Forschungspraxis, selbst an Universitäten und etablierten Forschungseinrichtungen, ist immer auch von öffentlicher Aufmerksamkeit und den damit verbundenen Förderungen abhängig. Wer ernstzunehmende Forschungsergebnisse möchte, muss entsprechend finanzieren – was jetzt nicht heißt, dass Forschungsergebnisse erkauft werden können. Vielmehr braucht es eine Basisfinanzierung insbesondere für die Grundlagenforschung, damit über das Absehbare hinaus, Forschung zu Erkenntnisgewinn führt.
Eine andere Möglichkeit, Forschung zu unterstützen, ist die Vergabe von Preisen, dann, wenn es bereits Erfolge gibt oder wenn Wissenschafter:innen am Anfang ihrer Profilierung stehen. Das schafft Anerkennung, informiert die Gesellschaft über den Stand der Forschung und Entwicklung und ermutigt im besten Falle, die einen, Forschung dauerhaft zu finanzieren und zu betreiben und andere in die Wissenschaft zu gehen.
Das Land Steiermark vergibt seit 2003 Forschungspreise, „um hervorragenden Leistungen auf allen Gebieten der Forschung sichtbare Anerkennung zu verschaffen und sowohl etablierte als auch junge steirische Wissenschafterinnen und Wissenschafter im verstärkten Maße zu wissenschaftlichen Leistungen anzuregen“. Bisher gingen die Preise an Protagonist:innen aus Kunstgeschichte, Molekularbiologie, Rechtswissenschaften, Archäologie, Umweltbiotechnologie, Germanistik, Jazzforschung, Neurologie und praktisch allen anderen geisteswissenschaftlichen wie technischen Feldern. Architektur im Zentrum einer wissenschaftlichen Disziplin wurde bisher nur einmal bedacht: 2007 erhielt Dr. Brabrara Kaiser für ihre architekturhistorische Monographie Schloß Eggenberg den Hauptpreis. Interessant, wenn in Zukunft eine vielfältige Architekturforschung sich einmal durchsetzen könnte.
Drei Auszeichnungen werden 2024 verliehen, für die man sich bis 22. April beim Land Steiermark bewerben kann.
So geht das Erzherzog-Johann-Forschungspreis an Forscherinnen und Forscher, deren Leistungen die politische, geisteswissenschaftliche und technologische Gesellschaftsentwicklung der Steiermark fördern.
Mit einem Forschungspreis für Wissenschaft und Forschung sollen exzellente Leistungen anerkannter Wissenschafterinnen und Wissenschafter auf allen Gebieten der wissenschaftlichen Forschung ausgezeichnet werden.
Und ein Förderungspreis richtet sich explizit an jüngere Wissenschafterinnen und Wissenschafter. Er wird an jüngere Wissenschafter:innen vergeben, mit zwei bis maximal zehn Jahren Forschungserfahrung nach Abschluss des Doktorats/PhD degrees.
Die Preise sind mit je 12.000 Euro dotiert. Einsendeschluss für eine Bewerbung ist der 22. April 2024. Bewerberinnen und Bewerber können auch von Dritten vorgeschlagen werden. Weitere Informationen zu den Bewerbungsformalitäten finden Sie auf der Website. Für Rückfragen steht auf Seiten des Landes Steiermark Maria Ladler, Referat für Wissenschaft und Forschung, unter 0316/877-2003 zur Verfügung.