„Der diesjährige Bauherr:innenpreis ehrt Projekte, die den Mut zu vielfältigen Akteurskonstellationen und Beteiligungen ausstrahlen und erfreut mit der thematischen Bandbreite sowie der Qualität der nominierten Bauten“, fasst der Jurybericht des Bauherrenpreises 2023 der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs die Hauptkriterien der Preisträger:innenauswahl zusammen.
Für diesen "Mut" und ihre architektonsiche wie räumliche Qualität wurden der Umbau des Kärnten.Museums, Klagenfurth, die Wohnbebauung der Marburgerhöfe in Graz und das Projekt Wiederbelebung Altstadt Hohenems ausgezeichnet.
Für das Kärnten.Museum zeichnen das Landesimmobilienmanagement Kärnten als Bauherr und Winkler+Ruck Architekten gemeinsam mit Ferdinand Certov Architekten verantwortlich.
In der Steiermark wurde die Zusammenarbeit zwiscen der STP Wohnungserrichtungs- u. Immobiliengesellschaft m.b.H. und balloon architekten ZT-OG – Rampula Gratl Wohofsky unter der Projektleitung von Andreas Gratl prämiert. Juror Florian Nagler schreibt von der Idylle, der positiven Wirkung auf die Nachbarschaft und der räumlich überzeugenden Setzung der einzelnen Bauten der Marburgerhöfe: „Die gekonnte Setzung der fünf Baukörper verzahnt das Ensemble mit seiner Nachbarschaft, schafft aber auch schöne eigene – autofreie – Binnenbereiche und vor allem den Quartiersplatz, der mit der Kombination aus Café und Bäckerei binnen kurzer Zeit zu einem kleinen Stadtteilzentrum geworden ist.“
Die Wiederbelebung der Altstadt Hohenems wurde von der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH als Bauherrin und mehreren Architektinnen und Architekten entwickelt und umgesetzt. Die Architekten Nägele Waibel, Bernardo Bader Architekten, Georg Bechter Architektur + Design, HEIN architekten, Imgang Architekten, ma.lo architectural office arbeiteten zusammen mit DI Michael Egger ein Konzept aus, wie die „sterbende“ Marktstraße der Vorarlberger Gemeinde wieder mit Läden und Leben erfüllt werden kann. Das Konzept war erfolgreich, da die Gemeinde den Durchgangsverkehr stoppte, die Straße verkehrsberuhigte und viel Altbausubstanz saniert wurde. Dadurch entstand, wie Jurorin Angelika Fitz formuliert, „Kein eitler Architekturzoo, sondern Bausteine für ein lebendiges und spürbar wertbeständiges Stück Stadt.“
Der Preis wird seit 1967 vergeben und honoriert Persönlichkeiten oder Personenkreise, die sich als Bauherr:in, Auftraggeber:in oder Mentor:in in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient machen. Die architektonische Gestaltung sowie der innovatorische Charakter der umgesetzten Projekte stehen im Vordergrund. Wichtige Zielsetzung des Preises ist es, Bauten hervorzuheben, die einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfeldes leisten.