29/05/2024

Attention Architekturstudierende! Architekturbüros in Wien zeigen sich offen für generationsübergreifendes Arbeiten! Durch eine bislang einzigartige Verbindung von universitärem Wissen und beruflicher Praxis wird Raum geschaffen für Solidarität und Fachdialog.

Die Laufzeit des Programms ist unbegrenzt, eine Teilnahme jederzeit möglich. Am 22. April wurde das Programm mit einem Kick-off-Event an der TU Wien erfolgreich gestartet.  

29/05/2024

„Ateliers on Demand", Foto: Rubina Kaiser

Neue Orte für Diskurs, Netzwerkbildung und Austausch zwischen Architekturstudierenden und Architekturbüros: Das Programm "Ateliers on Demand" der IG Architektur vermittelt Architekturstudierenden in Wien leerstehende Arbeitstische in Wiener Architekturbüros zur Nutzung als kollektive, studentische Ateliers – temporär, kostenfrei und ohne Gegenleistung. 

Freude am Diskurs, Teamfähigkeit, Netzwerken: Wie können Architekturstudierende diese für den Start in den Beruf so wichtigen Kompetenzen bereits im Studium erwerben? Und wie kann die vielfach kritisierte Trennung zwischen Architekturstudium und beruflichem Alltag überwunden werden? 

Diese Fragen standen im Zentrum einer Podiumsdiskussion, die im Rahmen des Kick-offs von Ateliers on Demand am 22. April an der TU Wien stattfand. Ute Schneider (Professorin für Städtebau, TU Wien), Andres Schenker (Schenker Salvi Weber Architekten, Wien), Paul Guderian (Fachschaft Architektur, TU Wien) und Vincent Clarence Wildhirt (Architekturstudent, TU Wien) diskutierten dabei unter Moderation von Katja Puschnik (Vorstand IG Architektur) die diesbezüglichen Potenziale von Architekturzeichensälen, aber auch die besonderen Chancen von Ateliers on Demand.

„Ateliers on Demand ist kein Ersatz zu Architekturzeichensälen", stellte Rudolf Scheuvens (Dekan der Fakultät für Architektur und Raumplanung, TU Wien) zu Beginn fest. Er hielt, so wie auch Maria Megina (Vorstand IG Architektur), eine Vorrede zum Kick-off. „Ateliers on Demand ist der Plan B, der Plan A sind die Architekturzeichensäle", pflichtete ihm Andres Schenker bei und hob gemeinsam mit Ute Schneider, Paul Guderian und Vincent Clarence Wildhirt die Vorteile von Zeichensälen hervor. In diesen „Laboren einer Architekturfakultät" (Schneider) könnten Studierende Interaktion und Aushandlungsprozesse erlernen, würden Know-how weitergegeben, Entwurfsmethoden ausgetestet und Visionen für das spätere Berufsleben entwickelt. „Es ist empirisch erwiesen, dass Studierende von ihren Kolleginnen und Kollegen mehr lernen als von den Lehrenden", unterstrich Schneider den besonderen Lerneffekt der Zeichensäle. Zeichensäle seien aber auch Antrieb zur Selbstorganisation und Eigeninitiative, stellte Guderian fest, während aus dem Publikum Marko Jell-Paradeiser (ZT-Kammer Wien/NÖ/Bgld.) den Wert der Netzwerkbildung in den Zeichensälen für den späteren Start ins Berufsleben betonte.

Ähnliche Chancen wie Architekturzeichensäle würde auch das Programm Ateliers on Demand bieten – darin waren sich die Diskutierenden einig. Wobei bei Ateliers on Demand die Vernetzung mit den Architekturbüros als weiterer Aspekt hinzukomme. Ateliers on Demand würden es ermöglichen, „gleichzeitig zu studieren und in den Alltag von Architekturbüros hineinzuschnuppern" (Guderian) – ein „Best-of-both" aus Studium und Arbeit, wie Jell-Paradeiser meinte. Besonderes Potenzial für Studierende sahen Schneider und Schenker in der Möglichkeit, mit Ateliers on Demand mehrere Büros nacheinander auszutesten. Schneider: „Man lernt mehr, wenn man verschiedene Wege ausprobiert." Schenker Salvi Weber Architekten ihrerseits betreiben seit bereits einem Jahr ein Residency-Programm für Architekturstudierende in ihrem Büro – dieses stand auch Pate bei der Konzeption Ateliers on Demand. Aus eigener Erfahrung konnte Andres Schenker daher auch über die Vorteile berichten, die Ateliers on Demand für Architekturbüros bietet: „Der frische Wind der Studierenden schafft für uns eine Möglichkeit zu hinterfragen, was wir als Büro eigentlich machen."

„Der Erfolg von Ateliers on Demand ist sicher", versprach Dekan Scheuvens dem Programm, das in Kooperation mit der TU Wien entwickelt wurde. Die große Zahl der teilnehmenden Architekturbüros scheint dieser Prognose Recht zu geben. Dreizehn Büros haben bis zum Kick-off ihre Teilnahme an Ateliers on Demand zugesagt, einige dieser Büros haben bereits freie Plätze auf der Offenen Mailingliste der IG Architektur inseriert. Die Laufzeit des Programms ist unbegrenzt, eine Teilnahme jederzeit möglich.

Ein Programm in Kooperation mit der TU Wien mit freundlicher Unterstützung der Stadt Wien.

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