Industrielles Erbe und Kolonialismus
Die Ausstellung ist Teil des transnationalen, EU-geförderten Projekts EASTERN SUGAR.
Die Geschichte des Zuckers beginnt mit Rohrzucker. Bereits seit Jahrtausenden wird dazu Zuckerrohr angebaut. In Europa taucht der Süßstoff zur Zeit der Kreuzzüge auf. Vor rund 200 Jahren wird die in Europa angebaute Zuckerrübe zu einem ernsthaften Konkurrenten des importierten Zuckerrohrs. Von da an erlebt die europäische Zuckerindustrie – und der Zuckerkonsum – einen ungeheuren Aufschwung. Heute dominieren international agierende Zuckerkonzerne den Markt, zahlreiche örtliche Zuckerfabriken wurden aufgelassen.
Beteiligte Künstler*innen:
Luz Blanco • Alessandra dos Santos • Samuel Ferretto • Fokus Grupa • Ferenc Gróf • Elisabeth Gschiel • Kyo Kim • Zdena Kolečková • Pia Lanzinger • Ilona Németh • Resa Pernthaller • Anna Ponchon • Isa Rosenberger • Sandro Sulaberidze
Die Künstler*innen der Ausstellung ZUCKER reflektieren mit ihren Arbeiten die wechselvolle Geschichte der Zuckerproduktion, mit der verschiedene Ausformungen von Kolonialismus einhergehen. Im Rahmen der Ausstellung entstanden Arbeiten, mit vielen spannenden Bezügen zu Graz, Steiermark, Österreich und Europa: Die Grazer Künstlerin Elisabeth Gschiel hat zur Zuckerfabrik in Graz gearbeitet, eine Fabrik die vollkommen in Vergessenheit geraten ist, Resa Pernthaller erzählt in Ihrer Arbeit über die Syrupfabrik die ihr Großvater Ende des Zweiten Weltkriegs gründete, Isa Rosenberger beschäftigt sich in Ihrer Installation mit der Geschichte der Zuckerfabrik Enns, um nur einige lokalere Bespiele zu nennen.