Smart Cities: Lebensqualität in der Hightech-Stadt.
Auf welche Weise soll mit dem Smart-City-Konzept steuernd in die bestehenden gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnisse eingegriffen werden? – Eine Analyse von Alexander Ziegler
In den letzten Jahren konnte in den Debatten zur Stadtentwicklungspolitik mit dem Smart-City-Konzept ein neuer Ansatz etabliert werden, der gezielt daran arbeitet, die Potentiale der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Gestaltung der Abläufe des städtischen Lebens einzusetzen. Seine Adepten sehen im Konzept den Schlüssel, um die zentralen Herausforderungen der Stadtentwicklungspolitik im 21. Jahrhundert zu bewältigen und eine steigende Lebensqualität für alle Stadtbewohner in der Hightech-Stadt gewährleisten zu können.
In seiner Masterarbeit nahm Alexander Ziegler die Vertreter des Smart-City-Konzepts beim Wort und untersuchte unter Rückgriff auf das von Michel Foucault und den Governmentality Studies entwickelte analytische Konzept der Gouvernementalität, auf welche Weise mit dem Smart-City-Konzept steuernd in die bestehenden gesellschaftlichen Macht- und Herrschaftsverhältnisse eingegriffen werden soll.
Entgegen anders lautender Bekundungen seiner Vertreter legt das Studium der Gouvernementalität des Smart-City-Konzepts offen, dass das Konzept als Machtstrategie zu begreifen ist, der eine partikulare politische Rationalität zugrunde liegt: Die neuen technologischen Kapazitäten sollen dazu eingesetzt werden, immer weitere Bereiche des städtischen Lebens einschließlich der Subjektivtäten der Stadtbewohner auf die Optimierung der internationalen Konkurrenzfähigkeit des Standorts zu trimmen.
Moderation: Claudia Rückert (Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Uni Graz)