Die Architekturhistorikerin Iris Meder (1965–2018) hat der ÖGFA ihre umfangreiche Bibliothek hinterlassen, die nicht nur bedeutende Bestände zur Wiener Moderne, sondern auch Arbeitsunterlagen zu begonnenen oder geplanten Forschungsprojekten enthält. Vor diesem Hintergrund gebündelten Wissens stellt die ÖGFA die Projekte von jungen Praktiker*innen und Theoretiker*innen vor. Dieses Mal setzen sich beide Gäste auf spezifische Weise mit Fragen des Umgangs mit dem Bestand auseinander. Maria Hamann widmete ihre Recherche zunächst dem sozialen Umfeld, um ein Instrumentarium für die Aktivierung einer leerstehenden Tischlerei aus den 1970er-Jahren in der ländlich geprägten Gemeinde Michaelnbach zu entwickeln. Um einen Ort des gemeinwohlorientierten Wirtschaftens entstehen zu lassen, rief sie ein „Dorf.Labor“ ins Leben, das wichtige Erkenntnisse dazu lieferte, welche Nutzungen das Gebäude heute überhaupt aufnehmen kann. Der Entwurfsprozess als Strategie des gemeinsamen Handels war durch ein enges Ineinandergreifen von Theorie und Praxis geprägt. Einen auf den ersten Blick grundverschiedenen Zugang zu dieser Synthese zwischen Forschung und Entwurf wählte Manpreet Reckendorfer, der in seiner Arbeit „Group Structure“ die Großsiedlung „Am Schöpfwerk“ in ein pluralistisches hybrides Gefüge transformierte. Seine Kernfrage lautete: „How can be an urban intervention based on elements of the Structuralism be applied on an existing Superblock?“ Eine breit gefächerte Literaturrecherche wurden mit Vor-Ort-Erfahrungen und Beobachtungen überlagert, um ein durchmischtes, kleinteiliges Masterproprgramm – keinen Masterplan! – zu entwickeln.
>> Zur Anmeldung (möglich ab 1 Woche vor Veranstaltung)
Mit Maria Hamann, Architekturabsolventin der TU Wien
Manpreet Reckendorfer, Architekturabsolvent der Universität Innsbruck
Moderation: Elise Feiersinger, Gabriele Kaiser / ÖGFA
Termin: Freitag, 13. Dezember 2024, 19 Uhr
Ort: ÖGFA, Liechtensteinstraße 46a/2/5, 1090 Wien