IG Architektur, Wien

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Jahresthema: Substanz

Sucht man nach der Substanz der Stadt, stößt man auf eine Definition von Max Weber: Die Stadt ermöglicht das Zusammenleben von einander Unbekannten. Das ist der Beitrag der Stadt zur Emanzipation aus ethnischen Bindungen und dörflichen Strukturen, in denen jeder jeden kennt. Man kann die baulichen Strukturen der Stadt von Privaträumen über Büros, Werkstätten, Kirchen, Sportstätten, Museen und Theater bis zu öffentlichen Plätzen anhand der Frage sortieren, wie groß jeweils die Chancen sind, neben Bekannten auch Unbekannte zu treffen. Unter den Bedingungen der Digitalisierung, das heißt des Rückgriffs auf elektronische Medien wird die Unterscheidung zwischen Bekannten und Unbekannten jedoch instabil. Follower sind einem weder bekannt noch unbekannt. Auf elektronischen Plattformen spielt die Unterscheidung zwischen bekannt und unbekannt keine Rolle; man orientiert sich an Profilen. Was heißt das für die Substanz der Stadt. Löst sie sich auf in einer Gesellschaft, die sich an ganz anderen Kriterien orientiert?

Gast:
Dirk Baecker ist Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management an der Universität Witten/Herdecke.

Moderation:
Manfred Russo / ÖGFA

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Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
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