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Wien

Katrin Plavcak Distorted Lake, 2006

©: Unteres Belvedere

Das Belvedere zeigt im Sommer 2015 in der Orangerie des Unteren Belvedere einen repräsentativen Querschnitt aus der Sammlung Ploner, die zu einem großen Teil als Schenkung in das Haus übergegangen ist.

„Sammeln ist für mich Abenteuer und Erlebnis – es geht weit über das Entdecken und Besitzen hinaus. Ausschlaggebend sind das Verstehen der Kunstwerke und der Künstler sowie die Faszination an der totalen Individualität der Künstlerpersönlichkeit.“ (Heinz Ploner)

2014 hatte die Witwe von Heinz Ploner - der eine herausragende Werkschau zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammengestellt hatte - einen Großteil dieser Sammlung dem Belvedere vermacht. Jene Kunstwerke, vornehmlich aus der Gattung der Malerei, aber auch Fotografie und Installation, komplettieren und erweitern den Bestand des Belvedere.

"Für das Belvedere ist diese Schenkung, die 109 Werke umfasst, eine wahre Bereicherung, deren Wert wohl erst die kommenden Generationen richtig zu erfassen im Stande sein werden. Auf einen Schlag sind insbesondere die Vertreter der 'Neuen Wilden' wie Erwin Bohatsch, Herbert Brandl, Gunter Damisch, Hubert Scheibl und Otto Zitko mit repräsentativen Werkblöcken in der Sammlung des Belvedere vertreten und decken damit ein bedeutendes Kapitel innerhalb der jüngeren österreichischen Kunstgeschichte in den Beständen des Hauses weitestgehend ab", so Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere und des 21er Haus. "Hinzu kommen etwa mit Maja Vukoje und Zenita Komad jüngere Positionen, die einen weiterführenden Diskurs mit der nachfolgenden heimischen Künstlergeneration, der auch andere Medien der zeitgenössischen Kunst thematisiert, gewährleistet", so Agnes Husslein-Arco weiter.

Der Sammler Dr. Heinz Ploner (geb. 1952 in Oberösterreich) konnte innerhalb kurzer Zeit eine herausragende Werkschau zeitgenössischer österreichischer Kunst zusammenstellen. Die intensive Auseinandersetzung und die bewusste Sammlungstätigkeit begannen 1997, nachdem Ploner beruflichen Erfolg als Wirtschaftsfachmann erfahren hatte.
Der Zugang zu Werken der bildenden Kunst war anfänglich ein rein intuitiver und emotionaler; die ersten Ankäufe ergaben sich bei Atelierbesuchen und vielen freundschaftlichen Kontakten zu Künstlern. Die Initialzündung für die Sammlungstätigkeit ereignete sich während eines Besuchs bei Josef Mikl, als Ploner ein Bild für seine Wohnung suchte. Die Faszination für die abstrakte Malerei ließ ihn nicht mehr los. Im weiteren Verlauf erfolgte eine Ausrichtung auf die sogenannte Neue Malerei in Österreich.
Die großen Werkgruppen von Herbert Brandl, Gunter Damisch, Hubert Scheibl und Otto Zitko bilden gemeinsam mit Erwin Bohatschs lyrischen Abstraktionsbildern die Schwerpunkte der Sammlung, wobei wichtige Repräsentanten der österreichischen ungegenständlichen Malerei und internationale Impulsgeber diesen Themenkreis unterschiedlich veranschaulichen. Um auch den multimedialen und konzeptuellen Aspekten der zeitgenössischen Kunst Rechnung zu tragen, wurde das Sammlungskonzept weiterentwickelt – hier sollen nur einige Namen genannt werden: etwa Brigitte Kowanz, Adrian Schiess, Erwin Wurm, Lois Renner und Markus Huemer.

Veranstaltungsort
Netzwerktreffen
16. + 17.11.2023
 
GAT+