Jüdischer Chor, Roma Musik und Lesungen
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Wien

Baranka Park Plakat, Voice of Diversity

Die Baranka Park Gedenkfeier wird seit 2009 vom Verein Voice of Diversity alljährlich am 20. Mai auf der ehemaligen Hellerwiese im 10. Wiener Gemeindebezirk organisiert: mit dem Ziel, jener Roma und Sinti zu gedenken, die einst auf der Wiese ihren Lager- und Rastplatz fanden, bis sie 1941 Opfer des Nationalsozialismus wurden. Mit der Feier soll der Opfer gedacht werden, aber auch das Leben und die Kultur der Roma und Sinti sowie der jüdischen und Wiener Kultur gefeiert und vermittelt werden. 

Namhafte Künstler*innen wie Harri Stojka, Roman Grinberg, Ulli Bäer, Maria Mar Terzett, Rosa Gitta Martl, Moša Šišic präsentieren am Pfingstmontag ihre Kunst und Kultur und schaffen so im Baranka Park einen Ort der kulturellen Begegnung.

 

Das Programm: 

  • Wiener Jüdischer Chor unter der Leitung von Roman Grinberg

Seit 2002 leitet Roman Grinberg, der wie kein anderer die jüdische Musikszene in Wien prägt, den Wiener Jüdischen Chor. Die Wiederbelebung des jiddischen Lieds ist das zentrale Anliegen des Chors. Die internationalen, jüdischen und nicht-jüdischen Mitglieder des Chors erfüllen die über Generationen weitergegebenen Lieder, die mit dem europäischen Judentum beinahe untergegangen wären, mit neuem Leben und zeigen so, dass jüdische Musik in der reichen Wiener Kulturszene von heute wieder ihren festen Platz hat.

  • Das Wienerlied mit Ulli Bäer & Maria Ma Terzett - Hommage an Georg Danzer

Das neue Projekt von Ulli Bäer, Maria Ma und Christian Einheller: Eine Neuinterpretation von Georg Danzers legendären Liedern in einer einzigartigen Umsetzung.
Das neue Album des Terzetts "Es woa schee" erschien im Herbst 2021 und wurde Georg Danzer zum 75. Geburtstag am 7. Oktober 2021 gewidmet. Ebenso grandios wie das Projekt selbst, dem Danzer-Wegbegleiter Ulli Bäer jede Menge Authentizität verleiht, ist die unverwechselbare Instrumentierung des Terzetts. Sowohl die drei Musiker des Terzetts als auch ihr Produzent Clemens Nowak sind durch ihre teils jahrelange Zusammenarbeit u.a. mit Georg Danzer, Gert Steinbäcker, Schiffkowitz, Rainhard Fendrich, Wolfgang Ambros u.v.a. eng mit den österreichischen Liedermachern verbunden.

  • Roma Musik mit Harri Stojka ACOUSTIC DRIVE

Der international bekannte Gitarrenvirtuose Harri Stojka wendet sich mit diesem Projekt seinen "Wurzeln" zu. Wobei in diesem Fall “Wurzeln” eigentlich “Straßen” bedeutet – jene, denen seine nomadischen Vorfahren über Jahrhunderte zwischen Asien und Europa gefolgt sind. Ihre Musik wurde so zum Spiegel der Klangkünste ganzer Kontinente, die sie mit ihren eigenen Traditionen von Improvisation und Virtuosität verbanden. Harri Stojkas musikalische Laufbahn ist immer schon eine Fortsetzung dieser alten Reise gewesen und sie hat auch ihn zu immer neuen Formen von Musik geführt.

  • Roma Musik mit Moša Šišić und seine Schüler*innen

Moša Šišić ist ein gern gesehener Künstler in Favoriten und seine Musk ist sehr beliebt bei der Nachbarschaft. Er sorgt immer für beste Stimmung und hat ein großes Stammpublikum, das Jahr für Jahr mit uns die Roma-Kultur lebt und feiert.

LESUNGEN:

  • Doris Stojka liest Texte von Johann „Mongo“ Stojka

der der Initiator dieses Gedenkplatzes war. Aus seiner Autobiographie und die verschollen geglaubten Gedichte aus Buchenwald. Diese Gedichte wurden erst kürzlich im Imperial War Museum in London der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das handgefertigte Buch enthält Gedichte und Zeichnungen von Harri Stojkas Vater, Johann „Mongo“ Stojka, der mehrere Konzentrationslager und den Todesmarsch überlebte.

  • Nicole Sevik liest aus dem Buch ihrer Mutter Rosa Gitta Martl

Rosa Gitta Martl wurde 1946 in Linz geboren. Ihre Eltern sind wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit zur Gruppe der Sinti im Nationalsozialismus rassistisch verfolgt und in Konzentrationslager interniert worden. In den 70er Jahren begann sich Frau Rosa Gitta Martl für die Staatsbürgerschaft ihrer Mutter, Frau Rosa Winter, einzusetzen, die ihr in der 2. Republik aberkannt worden war. Nach 16 Jahren Kampf hatte sie Erfolg. Ab diesem Zeitpunkt setzte sich die Sintiza vermehrt für ihre Volksgruppe ein. 1998 gründete sie den Verein Ketani für Sinti und Roma in Linz. Durch Ketani konnte sie zahlreiche nachhaltige Projekte wie z. B. Durchreiseplätze, Traumabewältigung, Dauerausstellungen usw. umsetzten und als Zeitzeugin Aufklärungsarbeit leisten und sich gegen das Vergessen aktiv einsetzen. Für ihren Einsatz erhielt Rosa Gitta Martl zahlreiche Auszeichnungen.

 

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