Ambition & Illusion: History Repeating? Pavillons der Steiermark Schau 2025
Das Sujet der Pavillons für die STEIERMARK SCHAU 2025; Konzept und Gestaltung: Kadadesign
Orte und Laufzeiten
Wien, Heldenplatz: 13.03.-30.03.2025
Schloss Eggenberg: 26.04.-02.11.2025
Mariazell: 01.05-28.07.2025
Leoben: 20.08.-31.10.2025
Ljubljana: tba
Kuratiert von Günther Holler-Schuster
Eintritt frei
2025 wird die Schau von insgesamt drei Pavillons komplettiert, die unter dem Titel History Repeating? künstlerische Positionen versammeln und eine neue Rezeption der Vergangenheit ermöglichen. Die Preview im März 2025 zeigt alle drei Pavillons am Heldenplatz in Wien, ehe sie im Schlosspark Eggenberg, in den steirischen Regionen und über die Landesgrenzen hinaus präsentiert werden.
Die Pavillons zeigen sowohl steirische als auch überregionale Künstler*innen, darunter Arbeiten von Erwin Wurm, Hubert Schmalix, Milica Tomić, Herbert Brandl, Karoline Rudolf, Constantin Luser, Andreas Heller, Franz Kapfer, Michael Pöllinger, „Total Refusal“, Antonia Jeitler, Mito Gegic, Plateau Residue und Lena Violetta Leitner, mit Musik von Klaus Lang.
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Drei Pavillons für die STEIERMARK SCHAU 2025
Teil der STEIERMARK SCHAU sind im Jahr 2025 drei Pavillons. Das Entwurfskonzept für diese stammt von der Grazer Architektengruppe studioWG3 und strebt danach, „die Geschichte, Architektur und Schönheit von Schloss Eggenberg auf innovative und kreative Weise zu interpretieren“. Der aus einem geladenen Wettbewerb hervorgegangene Entwurf realisiert eine höchst spannende und erzählerische Architektur, die den Schloss-Gedanken zwar mittransportiert, ihn jedoch auf innovative Art auch ausblendet. Waren barocke Schlossbauten im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerks eminente Räume für Kunst, so wird diese Idee in den Pavillons aufgegriffen.
Die temporäre Architektur setzt narrative Elemente in Szene – sie greift beispielsweise die barocke Theatralik auf, ebenso wie topografische Besonderheiten des Landes und die Verbindung politisch getrennter Regionen. Die Pavillons öffnen sich nicht nur für die darin präsentierten Positionen gegenwärtiger Kunst, ihre Architektur ist vielmehr integraler Bestandteil.
Auf diese Weise ermöglichen sie eine homogene, installative und geschlossene Anordnung der künstlerischen Positionen, die sowohl im Zusammenspiel aller drei Pavillons in Wien als auch in ihrer Teilung – mit den Standorten Schloss Eggenberg, Mariazell, Leoben und im Ausland – erlebt werden kann.
Verbindung von Geschichte und Gegenwart: History Repeating?
Schloss Eggenberg ist in einer turbulenten und widersprüchlichen Zeit entstanden. Der Dreißigjährige Krieg machte die Menschen arm und müde bzw. trieb Ströme von Migrant*innen durch ganz Europa. Epidemien und Krankheiten plagten die Bevölkerung genauso wie die wirtschaftlich desaströse Situation. Eggenberg war in einen veritablen Finanzskandal verwickelt, was zu einer Hyperinflation führte und schließlich in einem Staatsbankrot mündete. Hans Ulrich von Eggenberg konnte seine Reichtümer allerdings vermehren.
Letztlich quälte die „Kleine Eiszeit“ ein gutes Jahrhundert lang das Land.
Wir erleben zurzeit Ähnliches, wenn wir an die aktuellen Kriegsschauplätze nicht nur im Nahen Osten und in der Ukraine denken. Wirtschaftliche Fehlentwicklungen und damit einhergehende Erwerbsarmut werden immer drängender. Die vom Menschen mitverursachte Klimakrise als Ausdruck des Anthropozäns führt ähnlich wie die zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zu enormen Migrationsströmen. Man könnte meinen, die Geschichte wiederholt sich.
Stereotype Vorstellungen und die Neigung, nach Äußerlichkeiten zu urteilen, wecken die Erwartung, dass sich Geschichte in dieser Wiederholung korrigieren ließe. Doch dieser Zustand ist unerreichbar und birgt die Gefahr des Revisionismus.
Vielfalt an künstlerischen Positionen
Die versammelten künstlerischen Positionen der Pavillons sind, sofern sie sich nicht direkt mit der Dimension des Historischen beschäftigen, in eben diesen Zusammenhang gestellt und bekommen damit neue Möglichkeiten der Rezeption. Der künstlerische Bezug zur Vergangenheit ist subjektiv und punktuell.
Die Ausstellung History Repeating? erstreckt sich über drei Pavillons mit jeweils völlig unterschiedlichen Raumangeboten. Entsprechend vielfältig sind die künstlerischen Positionen – sowohl was ihre Inhalte als auch ihre formale Beschaffenheit angeht. Gezeigt werden sowohl steirische als auch überregionale Künstler*innen. Generationen wurden dabei bewusst gemischt, genauso wie der unterschiedliche Grad an internationaler Strahlkraft. Zum Teil bestehen die präsentierten Werke bereits und finden sich hier in neuen Zusammenhängen. Viele Arbeiten werden zudem neu und für diese Ausstellung konzipiert und realisiert.
An den jeweiligen Standorten der Pavillons werden mit den lokalen Kunst- und Kulturbetreiber*innen Programme erarbeitet, die die regionale Einbindung ermöglichen.