Das Land hat Strukturreformen bei Joanneum Research angekündigt. In diesem Zusammenhang fordert die Ziviltechnikerkammer auch Maßnahmen, die ein faires Wettbewerbsverhalten bei Entwicklungsaufträgen gegenüber privaten Anbietern sicherstellen.
Der Präsident der Ziviltechnikerkammer, Gerald Fuxjäger, fordert die zuständige Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder auf, im Zuge der geplanten Reformen bei Joanneum Research dafür zu sorgen, dass die Forschungseinrichtung bei Anbotslegungen für Entwicklungsaufträge auch zu wahren Kosten anbietet.
„Joanneum Research hat auf Grund des Umstandes, dass seine Betriebsstrukturen aus Mitteln des Landes basisfinanziert sind, die Möglichkeit, bei der Anbotslegung für Entwicklungsaufträge unter den wahren Kosten anzubieten. Das führt zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung gegenüber privaten Büros“, kritisiert Fuxjäger. Damit haben hervorragend qualifizierte private Ingenieurbüros, die zu wahren betriebswirtschaftlichen Kosten kalkulieren müssen, bei vielen Vergaben von Entwicklungsaufträgen praktisch keine Chance.
Fuxjäger fordert daher, dass im Zuge der Reform von Joanneum Research auch ein strenges, der Kostenwahrheit verpflichtetes, internes Angebotscontrolling eingeführt wird. Das müsse schließlich auch im Interesse des Landes selbst sein. Denn nur so könne sichergestellt werden, dass das Land Steiermark nicht Leistungen von Joanneum Research für Dritte quersubventioniert.
„Wenn jetzt in den Medien z. B. kritisiert wird, dass zu 100% bei den Universitäten des Bundes beschäftigte Mitarbeiter von Joanneum Research noch zusätzlich angestellt werden, dann zeigt das, dass hier massiver Handlungsbedarf besteht. Die Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten fordert in diesem Zusammenhang, in die Tätigkeit der Aufsichtsorgane von Joanneum Research eingebunden zu werden, um solche Entwicklungen in Zukunft aus der Warte einer neutralen, nicht selbst am Markt tätigen öffentlich rechtlichen Körperschaft mit kontrollieren zu können“, so Fuxjäger.
