10/06/2025

Der 6. Juni – ein Tag – im Leben des Wolkenschauflers. Dieser publiziert jeden Monat einmal auf gat.news seine Gedanken zu fast allem, vornehmlich aber zu dem, was mit Kunst, Kultur und Gelegenheiten zu tun hat.

10/06/2025
©: Zita Oberwalder

Der Wolkenschaufler ist jetzt schon 94. Nicht Jahre alt, sondern Monate. Damit hat er aber auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Man muss sich den Wolkenschaufler als einen glücklichen Menschen vorstellen, der zwar hin & wieder ein Steinchen hinauf rollt, der aber weiß, dass es wieder verloren gehen wird. Aber sei‘s d’rum, anderes fällt ihm nicht ein und er rollt von Neuem bergan. Man muss sich den Wolkenschaufler als eine Figur vorstellen, die zuhause im Fauteuil sitzt, gekleidet in Bademantel und Kniestrümpfe. Ganz oben ein Haarnetz, um die Frisur zu bewahren. Tag für Tag hört er sich durch seine Sammlung von Udo Jürgens‘ Platten und raucht dazu Chesterfield. Eine Figur, auf deren Meinung man zählen kann: 1, 2, 3, …

Zudem liest der Wolkenschaufler aufmerksam die abonnierte Tageszeitung von vurn bis hint‘, heute (und indem Sie lesen, ist das gesichert Vergangenheit, ein historisches Dokument hiermit) die Ausgabe vom 6. Juni d. J., und der WS (d. h. Wolkenschaufler, nicht Wintersemester) kommt in seiner Einschicht zur A/Einsicht: Lange wird das so nicht mehr gehen (?!). Udo Jürgens singt gerade des WS‘ Lied, beide waren wir noch niemals in NY, während von unten Folgendem zu lesen stand, der WS hier notiert und sich sein Teil in […] Klammern denkt. [Heute nichts zu den Förderungen des steirischen Kulturwesens respektive den befürchteten Kürzungen. Letzter Stand: Etwa 140 Förderwerber haben für mehrjährige Verträge eingereicht, Ergebnisse werden mit Ende des Sommers erwartet. Wie allseits bekannt und moniert, wurde das Kulturkuratorium des Landes neu besetzt. Nach einem Gespräch mit einem der Verfasser des Steiermärkischen Kultur- und Kunstförderungsgesetzes von 2005 (vorliegend in der Fassung vom 07.03.2025), vermuten wir, dass die Neubesetzung des Kuratoriums, hinsichtlich § 9, Absatz (3), diesem nicht entspricht. Der Landesrat avisierte nun allerdings drei „Sonderfördercalls“ in Höhe von 1,3 Mio. zusätzlich, außerdem wolle er eine Novellierung des KuKuFöGesetzes anstoßen.]

Heute also, am 6. Juni, hat Spanien ein Problem mit Wildschweinen in Wohngebieten. Der Alpenverein hat infolge Klimawandels finanzielle Probleme. Die alpine Infrastruktur – Hütten, Wege, Klettersteige – ist in Gefahr. Der Permafrost taut weg, neue Fundamente für Schutzhütten und Ersatzbauten müssten errichtet werden. Eine Petition um 95 Mio. wurde unterzeichnet und eingereicht, konkrete Zusagen der Politik stehen aus. [Lange wird das so nicht mehr gehen, infolge Lwdsnmg.]

Der bisher geheime „Plan B“ der steirischen Leitspital-Kommission enthält den Vorschlag, aus dem LKH Rottenman [anstatt Stainach] ein Leitspital zu machen. Darin auch die Empfehlung [!] was der Plan für die Versorgung zwischen Bad Aussee, Schladming und Liezen nicht [!] zu leisten vermag. [Lwdsnmg. Schon in Reinhard P. Grubers 1973 erschienenem Roman Aus dem Leben Hödlmosers ist zu erfahren: „die steirischen krankenkassen bleiben weiterhin defizitär“.]

[The stadium oder Das Stadium der Stadien oder Die Stadien des Stadions et continue.

Wir dachten ja daran, sollte der GAK in die 2. Liga absteigen, wäre die Diskussion um ein zweites Grazer Fußballstadion vom Tisch. Nun spielt der GAK auch in der kommenden Saison in der Bundesliga und es ergeben sich, nicht allein deshalb, neue Aussichten auf folgende Probleme:] International gereicht das Stadion Liebenau nicht. Sturm musste seine Champions-League-Spiele in Klagenfurt austragen. Eine technische Machbarkeitsstudie unter Leitung der Stadtbaudirektion legt dar, dass das Spielfeld der Grazer Arena um 1,5 m tiefer gelegt, der Sicherheitsgraben abgebrochen und das Dach angehoben werden müssten. Die Besucherkapazität könnte so von 15.300 auf 23.500 Plätze angehoben werden, darin Sitze für 2000 VIP-Fans. Tiefgaragen müssten erweitert werden, ebenso Parkplätze im Umfeld. Kosten dafür wurden mit 150 Mio. ermittelt. Die Stadt Graz könnte vielleicht für 30 Mio. aufkommen. Aber das bleibt, unter Bedingungen von Sparbudgets, ungewiss, ebenso wie die weitere Finanzierung seitens Land und Bund. Während einer Bauzeit von zwei Jahren könnten hier keine Spiele stattfinden. Unter solchen Auspizien, meint der Kommentator [der Sportredaktion], wäre doch der Bau eines Neuen, also Zweiten auf der grünen Wiese … [Lwdsnmg. trifft hier gar nicht zu – wir gehen in die Verlängerung.]

[Neben solchen Umständlichkeiten] kritisiert die Landes-SPÖ den Stopp der Landesförderungen für Wohnen und das geplante Aus für Leerstandabgabe [und sage dem WS, wer bisher für Leerstand abgegeben habe?]. Betroffen sind nun Häuslbauer, Jungfamilien und [klimafreundlicher] Heizungstausch. Vermietungen über AirBnB sollen gemaßregelt und mit der „Mietpreisbremse“ soll auch der freie Wohnungsmarkt reguliert werden. [Udo Jürgens singt gerade Merci Chérie, dem sich der WS in der gemieteten Wohnung hoffnungslos anschließt.]

Bei 30 Grad Raumtemperatur kippten Schüler im Werkstattgebäude der Grazer Berufsschule um, moniert der Schulsprecher. Schon vor zwei Jahren habe eine Messung ebendort Spitzenwerte von 31 Grad gezeigt. Das Büro des Bildungslandesrates erläutert dazu, dass ein „Be- und Entlüftungssystem“ besteht, Klimaanlagen seien seitens der Bildungsdirektion nicht vorgeschrieben und es gibt keine Meldungen zu Kreislaufkollaps in den Werkstätten. Dass es dort warm ist, wisse man aber. Für Klassenräume [das sind keine Werkstätten] besteht eine „Empfehlung“ für 20 bis 22 Grad Raumtemperatur. [Lwdsnmg. Dass die Absicht bestünde, solcher Situation in irgendeiner Weise zu begegnen, lesen wir hier nicht.]

Die Grazer Belgiergasse ist wieder befahr- und begehbar. Die Annenstraße, aufgrund des Schienenumbaus, bis September nicht. [Wie der WS – stadtfein gemacht und statt des Haarnetzes ganz oben einen Sturzhelm – im Gehen und Schieben kürzlich mit dem Fahrrad bemerkte.]

Nach einer US-Studie unterstützen ein- bis zweieinhalb Tassen Kaffee pro Tag den „gesunden Alterungsprozess“. [Da liegt der WS locker im Soll und wartet auf eine US-Studie zum Genuss von Chesterfield. Die allerdings hat vielleicht schon der Dichter H. C. Artmann in seinen Nachrichten aus Nord und Süd 1978 ausgewertet und verordnete „Chesterfieldentzug und die Waden nach vorne gedreht“.] Zu vergleichbarem Sport passt aber auch, dass zum kommenden Graz-Marathon schon der „Marathon-Wein“ gekürt wurde. Es handelt sich um Sauvignon Blanc aus St. Anna am Aigen. [Vor dem Marathon? Nach dem Marathon? Währenddessen oder während des Essens beim Marathon?]

Thomas Mann wurde vor 150 Jahren geboren und Friedrich Merz war bei Donald [das ist keltisch und heißt „Weltherrscher“ wie auch Wladimir (russisch) und W/Volodymyr (ukrainisch)] Trump. [In einem Konzert, 2018 in Paris, sagte der US-Musiker Ben Harper verhalten, aber doch hörbar: „I’d like to dedicate this song to Donald motherf****** Trump“. Er sagte wirklich King Trump. Obschon als Teil eines Adjektivs. Dann spielte er seinen Song I Don't Believe a Word You Say.] Trump gab sich freundlich und lobte Merzens gutes Englisch. [War Trump überrascht? Merz stand (steht?) in Sold des weltgrößten Vermögensverwalters Black Rock.]

Alles an einem Tag! An noch mehr will sich der WS nicht erinnern und hört Udo Jürgens‘ Ein ehrenwertes Haus.

Hier geht's zum 
Nachrichtenarchiv 
und zum Kalender
 
 
Winter-
pause 
bis 7.1.2025
GAT