21/09/2011
21/09/2011

SIEGERPROJEKT, Schaubild. Planung: Architekt Markus Katzenberger, Graz

SIEGERPROJEKT, Schaubild. Planung: Architekt Markus Katzenberger, Graz

SIEGERPROJEKT, Schaubild "Piazza". Planung: Architekt Markus Katzenberger, Graz

Der Grazer Architekt Markus Katzenberger ist Gewinner des anonymen, geladenen Architekturwettbewerbs zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für den Bau des „Lyoness Tower“ im Bereich Kärntner Straße / Lazarettgürtel in Graz.
Den zweiten Rang erlangte Arch. DI Peter Zinganel, den dritten Rang Arch. DI Hubert Rieß, beide aus Graz. Weitere geladene Teilnehmer waren die Riegler Riewe Architekten ZT‐GesmbH., Arch. DI Alexander Gurmann und Arch. DI Gerald Deutschmann Gerald (alle Graz), die Kaundbe Architekten AG (Vaduz) sowie Arch. DI Walter Stelzhammer (Wien).

In Abstimmung mit der ZiviltechnikerInnen-Kammer für Steiermark und Kärnten sowie dem Auslober, der Lyoness Tower Errichtungs- und Betriebs GmbH, wurde erstmals ein Wettbewerb mit vorgeschaltetem Workshopverfahren durchgeführt, bei dem 8 geladenen Architektenteams in mehreren Sitzungen gemeinschaftlich das detaillierte Raum- und Funktionsprogramm, die städtebaulichen Rahmenbedingungen sowie die Bearbeitungstiefe und die Beurteilungskriterien für die zweite Stufe erarbeiteten. Dabei arbeiteten die Planer mit beratenden Experten, Vertretern der Grundeigentümer, den Vertretern der Stadt, direkt und zeitgleich zusammen. Die Stadtbaudirektion und das Stadtplanungsamt Graz definierten die städtebaulichen Rahmenbedingungen, um eine bestmögliche Planungslösung für den Standort zu bekommen. Ein Ziel war es, mit dem ersten Bauprojekt, das im Stadtteilentwicklungsgebiet Gürtel/Don Bosco realisiert werden soll, auch attraktive Gestaltungen des öffentlichen Freiraums sicherzustellen (öffentliche Durchwegungen, Grün- und Freiraumgestaltung und begleitende Gestaltung entlang der Straßenachsen Kärntner Straße und Eggenberger Gürtel/Lazarettgürtel).

Auf die Workshop-Phase folgte ein geladener, anonymer Wettbewerb, bei dem die einzelnen ArchitektInnenteams gemäß der Auslobung ihre Entwurfsvorschläge individuell und anonym erarbeiteten. Am 5. September 2011 wählte die Jury unter dem Vorsitz der Architektin Marta Schreieck schließlich das Projekt von Architekt Markus Katzenberger einstimmig zum Sieger.

Das städtebauliche Konzept des Siegerprojektes zeigt eine Großform aus drei unterschiedlich hohen, dreieckigen Türmen, die sich aus einer verbindenden, dreigeschossigen Sockelzone entwickeln, auf deren Dach sich ein attraktiver Zentralraum („Piazza“) befindet. Dieser soll allen Nutzern des Gebäudes dienen und „Schutz von außen“ und „Aussicht“ zugleich bietet. Beginnend mit der Westecke über die Südostecke gipfelt die Höhenentwicklung der drei Türme in dem kreuzungsnahen Nordturm (dieser ist hier allerdings wesentlich niedriger geplant, als der vom Auslober ursprünglich geforderte 72 Meter hohe Turm; Anm.). Den einzelnen Türmen sind jeweils unterschiedliche Nutzungen zugeordnet. Die Ausführung der Fassade sticht besonders ins Auge, sie unterstreicht das plastische Erscheinungsbild des Baus. „Die besondere Qualität des Projektes besteht darin, dass es sowohl eine maßstäbliche Verbindung zum umgebenden Stadtraum sucht als auch als identitätsstiftender Solitär bestehen kann“, heißt es in der Begründung der Jury.

Dass der realisierte Bau, sofern er zustande kommt („Lyoness will den Tower nicht mehr“; siehe www.kleinezeitung.at, 12.09.2011), möglicherweise vom Wettbewerbsentwurf abweichen wird, lässt eine Presseaussendung des Auslobers vermuten, in der es heißt: „Immobilienwirtschaftliche Gründe und eine Abänderung des Projektzieles sind bei den noch folgenden Planungsleistungen zu berücksichtigen. Dementsprechend sind mit dem Architekten noch Gespräche zu führen.“. Und in der Stadtbaudirektion meint man, dass wie bei jedem Siegerprojekt eines Wettbewerbs auch hier vor einer eventuellen Umsetzung kleinere Adaptierungen vorzunehmen sein werden. Was genau damit gemeint ist, bleibt anzuwarten.

Der Termin für die Ausstellung der Wettbewerbsprojekte wird noch bekannt gegeben.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
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