25/09/2011
25/09/2011

Das Verwaltungsgebäudes des städtischen Wasserwerkes wurde kürzlich abgerissen. Foto: SOKO Altstadt

Perspektivische Darstellung des Verwaltungsgebäudes des städtischen Wasserwerkes in der Körösistraße 29, 1927 Wettbewerbsgewinn der Architekten Herbert Eichholzer und Eduard Bauer.

Das Verwaltungsgebäude des städtischen Wasserwerkes in der Körösistraße 29 in Graz, erbaut nach Entwürfen der Architekten Herbert Eichholzer und Eduard Bauer, wurde im vergangenen Sommer abgerissen.

Das einzige in Graz erhaltene Verwaltungsgebäude, das nach einem Entwurf des 1943 wegen angeblichen Hochverrates vom NS-Regime hingerichteten Architekten Herbert Eichholzer und dessen Kollegen Eduard Bauer verwirklicht wurde, wurde 1983 im Architekturführer von Friedrich Achleitner gewürdigt. Es dokumentierte die erst um 1926 in Graz eingeführte Schwemmkanalisation und die damit verbundene, moderne Wasserversorgung. Im Sommer 2011 ist der Bau ohne Vorwarnung der Spitzhacke zum Opfer gefallen, um einem neuen Wohnkomplex zu weichen. Dass gerade die städtische Gesellschaft GBG diese Tat zu verantworten hat, ist besonders bedauerlich. Vielleicht sind architektonische Spitzenleistungen von Grazer Architekten in ihrer Heimatstadt unbekannt, wahrscheinlich war aber der zu erzielende Profit ausschlaggebend. Das Gebäude stand leider nicht unter Denkmalschutz und lag auch nicht in der Altstadt-Schutzzone.

Verfasser/in:
Peter Laukhardt, SOKO Altstadt, freie Meinung
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