05/06/2013

Informationen für alle Workshops bei:
steirischer herbst / Barbara Thaler
+43 664 24 500 87
academy@steirischerherbst.at

05/06/2013
©: steirischer herbst

Vier Workshops bringen auch in diesem Jahr während des Festivals Künstlerinnen und Künstler, Theoretikerinnen und Theoretiker sowie Studierende nach Graz, um Beziehungen und deren Transformation in Gesellschaft Kunst und Kultur zu untersuchen und über im steirischen herbst gezeigte künstlerische Arbeiten zu reflektieren.

Anmeldeschluss für alle Workshops: 31.07.2013

Die Workshops bieten Platz für jeweils ca. 10 Personen.
Die Kosten betragen 130 EUR. Unterkunft und Verpflegung inkludiert.
Die Sprache bei den Workshops ist Englisch. (Weitere Informationen im Anmeldeformular)

Workshop 1 _ 02.10. - 04.10.2013
Institution als Fiktion: Was macht eine Institution aus?
Von Beirut (Sarah Rifky (EG), Jens Maier-Rothe (DE), Antonia Alampi (IT))

Wenn Gesellschaften in derart radikalen Umbrüchen begriffen sind wie aktuell die ägyptische, hat das auch Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Institutionen, gerade auch der Kunst und Kultur, gedacht werden müssen. Normative Konzeptionen helfen da wenig weiter, Konzeptionen von Ambiguität und Bewegung vielleicht schon. Aber gilt das in bewegten Zeiten nicht für Kunstinstitutionen ganz generell? Sarah Rifky, Jens Maier-Rothe und Antonia Alampi von der Kairoer Kunstinitiative Beirut, die auch an der Ausstellung von Camera Austria beteiligt ist, schlagen in ihrem Workshop für Künstler und Kulturschaffende eine Reihe kollektiver Übungen vor, um die Institution – einschließlich ihrer Identitäten, Ressourcen und Ökonomien – als fiktive Einheit neu zu denken.

Workshop 2 _ 02.10. - 04.10.2013
Neoliberalismus als neue Anthropotechnik: zwischen Cyborg und Wunschmaschine
Von Giovanni Leghissa (IT)

Auch wenn es manchmal den Anschein hat: Man muss im Neoliberalismus nicht die natürliche, gleichsam unausweichliche Weiterentwicklung des klassischen Liberalismus sehen. Der an der Universität Turin tätige Philosoph Giovanni Leghissa schlägt stattdessen eine dekonstruierende Lesart vor. Im Workshop wird es darum gehen, die Ursprünge des Neoliberalismus theoretisch dingfest zu machen und eine kulturelle Agenda zu definieren, die es ermöglicht, Alternativen zum herrschenden Wirtschaftsmodell zu denken. Dafür, meint Leghissa, brauche es allerdings auch eine Form der Rationalität, die sich strukturell von der gängigen unterscheide.

Workshop 3 _ 07.10. - 09.10.2013
Afropäische Dekolonialität in den Kunstplantagen der Moderne
Von Alanna Lockward (DE/DO)

Drei Tage Film Screenings, drei Tage intensive Diskussionen zur Black Diaspora und dem Schaffen afrikanischer Video-Künstler im europäischen Kontext. Gemeinsam mit der in Berlin lebenden Kuratorin und Autorin Alanna Lockward, Initiatorin der Art Labour Archives, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der Arbeiten von Teresa María Díaz Nerio, William Kentridge, Ingrid Mwangi, Robert Hutter oder Emeka Udemba hegemoniale Narrative von Kunst zu dekolonialisieren und neue Allianzen zu schmieden versuchen. Theorien zum Thema Dekolonialismus werden ebenso im Fokus der Diskussion stehen wie die Auseinandersetzung mit Black Feminism und der Critical Race Theory.

Workshop 4 _ 07.10. - 09.10.2013
Theater der Unterdrückten und radikale Transformation: vom Wollen zum Handeln
Von Hector Aristizábal (CO)

Welche Rolle kann Theater in Zeiten sozialen und politischen Umbruchs spielen? Hector Aristizábal, Theatermacher, Psychologe und Aktivist, der sich gegen die Folter engagiert, hat in Los Angeles das Netzwerk ImaginAction gegründet, um die transformativen Kräfte von Theater beim Aufbau von Communitys und in Prozessen der Selbstermächtigung nutzbar zu machen. Vor dem Hintergrund des von Augusto Boal in den 1960er-Jahren entwickelten Theaters der Unterdrückten wird Aristizábal gemeinsam mit den Teilnehmern des Workshops Szenen aus konkreten Lebenserfahrungen entwickeln und nach Möglichkeiten suchen, individuelle Handlungsweisen mit den globalen Bewegungen für radikalen politischen Wandel kurzzuschließen.

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