17/08/2009
17/08/2009

Laut einer repräsentative Umfrage des Gallup Instituts, die auf der Wohntrendstudie 2009 von Andrea Baidinger, Kommunikationsexpertin in Immobilienfragen beruht, plant knapp ein Viertel der
ÖsterreicherInnen innerhalb
der nächsten zehn Jahre den
Wohnsitz zu wechseln. Bereits neun
Prozent, das sind etwa 590.000
ÖsterreicherInnen, planen den
Umzug innerhalb der nächsten
beiden Jahre, weitere neun Prozent
im Zeitraum der nächsten fünf
Jahre, das sind in Summe etwa 1,2
Millionen Menschen. Quelle: Andrea Baidinger, Trendstudie "Wohnen 2009" (zur Vergrößerung auf das gewünschte Biuld klicken)

37 Prozent der ÖsterreicherInnen
wohnen lt. der Studie von Andrea Baidinger in einem traditionellen
Einfamilienhaus, aber nur noch 26
Prozent der „ÜbersiedlerInnen“
planen den Umzug in ein solches. Bei
Reihenhäusern ist der Trend genau
umgekehrt. Bei aktuell fünf Prozent
erwägen sogar zwölf Prozent – also
mehr als doppelt so viele – den
Umzug in ein Reihenhaus. 58 Prozent
wohnen aktuell in einer Wohnung, 63
Prozent planen dies für die Zukunft. Quelle: Andrea Baidinger, Trendstudie "Wohnen 2009"

Eine repräsentative Umfrage des Gallup Instituts, die auf der Wohntrendstudie "Umbruchstimmung beim Wohnen" von Andrea Baidinger (Kommunikationsexpertin in Immobilienfragen) beruht, besagt, dass der Trend zum Einfamilienhaus in Österreich rückläufig ist. Im Vergleich zum Jahr 2003, wo 49 Prozent der Österreicher in einem Einfamilienhaus, 47 Prozent in Wohnungen und drei Prozent in Reihenhäusern lebten, ist heute der Anteil an Wohnungen auf 58 Prozent bzw. an Reihenhäusern auf fünf Prozent gestiegen, während der Anteil an Einfamilienhäusern auf 37 Prozent gefallen ist. Für das Jahr 2011 wird ein Rückgang des Wohnens im Einfamilienhaus auf 26 Prozent bzw. ein Anstieg von Wohnungen auf 63 Prozent und Reihenhäusern auf zwölf Prozent prognostiziert. Ein Grund dieser Veränderung der Wohnverhältnisse ist laut Umfrage ein gestiegenes ökonomisches und ökologisches Bewusstsein. Wichtig dafür seien eine entsprechende Infrastruktur mit Geschäften, Kindergärten, Schulen sowie eine gute öffentliche Anbindung an die Stadt. Um den in der Trendstudie dargestellten aktuellen Entwicklungen Rechnung zu tragen, erscheint eine Anpassung der steirischen Wohnbauförderungspolitik im Sinne einer Dezimierung bzw. Streichung von Fördermitteln im Bereich des Einfamilienhausbaus dringend angebracht, die ausreichende Förderung von entsprechenden Wohnmodellen aber als vordringliche Aufgabe der Politik.

Verfasser/in:
Redaktion GAT Graz Architektur Täglich
M. Kahlert

Ich glaube diese Zahlen schlicht und einfach nicht. Dass in so kurzer Zeit derartige massive Veränderungen passieren sollen (Wo sind die hundertausenden Wohnungen hergekommen, was ist mit den hundertausenden EFH passiert?) halte ich für wesentlich unwahrscheinlicher, als dass diese Studie einfach schlampig erstellt wurde (zB unterschiedliches Sample, andere Fragen etc...).

Do. 20/08/2009 2:31 Permalink
Fabian Wallmüller

Einer Studie Zahlenspiele zu unterstellen, die in Zusammenarbeit mit dem Gallup-Institut unter einer repräsentativen Auswahl von 1000 ÖsterreicherInnen erstellt wurde, ist natürlich schon eine steile Ansage. Wie bitteschön soll eine simple Frage wie etwa "Wo wohnen Sie - in einer Wohnung, einem Reihen- oder in einem Einfamilienhaus?" statistisch beschönigt werden?
Die Zahlen der Studie sprechen für sich. Wenn 2003 noch 49% der ÖsterreicherInnen in einem Einfamilienhaus lebten und heute nur mehr 37%, dann gibt es da überhaupt nichts zu deuteln. Und auch wenn der Anteil an Einfamilienhäusern in der Steiermark, wie man der Studie bei genauerer Lektüre entnehmen kann, zwischen 2003 und 2009 gleich geblieben ist, wollen nur mehr 32% der übersiedlungswilligen SteirerInnen - das sind lt. Studie in den kommenden 10 Jahren immerhin 25% der Bevölkerung! - im Einfamilienhaus leben.
Was mit dem Überschuss an Einfamilienhäusern in Zukunft passieren soll (siehe den aktuellen Trend zur Versteigerung von Einfamilienhäusern), aber auch wie der zukünftige Bedarf an städtischen Wohnungen gedeckt werden wird (in Graz etwa stehen immer noch tausende Wohnungen leer) - diesen Fragen sollten wir uns allerdings in Zukunft verstärkt zuwenden - in Architektur, Politik und Verwaltung.

Di. 01/09/2009 11:38 Permalink
b.bertold

In diesem Zusammenhang fällt einem der Architekturwettbewerb Pilotprojekt Generationen Wohnen in Gleisdorf wieder ein. Er wurde von LR Seitinger ausgelobt, sollte neue Wohnmodelle bringen und wurde verdient oder auch nicht von Arch. Plottegg im Frühjahr 2008 gewonnen. Vor einiger Zeit wurde gemunkelt, dass das Projekt nicht umgesetzt werde. Warum, erfuhr man nicht, die Verantwortlichen schweigen. Es ist zu befürchten, dass dieses sehr aufwendige Verfahren (finanziell hat es doch einige hunderttausend € an Steuergeldern verschlungen und die WB_Betreuung sowie der Einsatz der Teilnehmer waren beträchtlich) in den Schubladen verschwindet oder schon verschwunden ist und es nur der Beschwichtigung derjenigen diente, die mit Nachdruck einen innovativen Wohnbau für die Steiermark fordern. So wird man in der Steiermark auf dem derzeitigen Stand der Dinge stehen bleiben: Wohnbau von der Stange.

Di. 18/08/2009 2:26 Permalink
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