In dem Schreiben wenden sich etablierte Institutionen, Vereine der freien Szene und Kunst- und Kulturakteur:innen gemeinsam an die Landesregierung. Bereits im Budget 2025 wurden bisherige Förderungen soweit gekürzt, dass laut Verfasser:innen „teils renommierte Initiativen, die über viele Jahre aufgebaut wurden und nun vor dem Aus stehen“, existenziell bedroht sind.
Sie kritisieren die Zusammensetzung des Kulturkuratoriums als „einseitig“, welches „der Vielfalt des kulturellen Feldes sicher nicht gerecht“ wird. Und fordern die Rückkehr zu einem Kuratorium, das „die in der Landeskulturstrategie 2030 festgehaltene Entpolitisierung des Kulturkuratoriums“ einhält. „Die Besetzung ist ein schwerer Schlag gegen eine steirische Kulturpolitik, die in bewährter Weise die Stärkung der Demokratie, des Miteinanders und die freie, kritische Reflexion und Weiterentwicklung der Gesellschaft zum Ziel hat“, heißt es weiter.
Forderungen an die Politik kommunizieren zudem die IG Kultur Österreich gemeinsam mit der IG Kultur Steiermark sowie die IG Autorinnen und Autoren. Diese formulieren, dass die aktuellen Veränderungen auf steirischer Landesebene den Versuch darstellen, „die vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft der Steiermark auszuhungern und zu zerstören“.
Mit dem Hashtag #kulturlandretten auf Social Media übernehmen die Akteur:innen der steirischen Kulturlandschaft eine Aktion, die in Oberösterreich bereits mehrfach erfolgreich war. Im Zusammenhang der landesweiten Kulturbudgetkürzungen rufen sie zur Solidaritätsbekundung auf.
Die Opposition im steirischen Landtag brachte am 12.3.2025 die dringliche Anfrage Für ein kulturelles Klima der Offenheit und Vielfalt in der Steiermark bezüglich der Kürzungen und der Umbesetzung des Kuratoriums ein, die bei der kommenden öffentlichen Landtagssitzung am 18.3.2025 auf der Tagesordnung steht. „Fördersummen von renommierten Institutionen und Kulturschaffenden wurden um 30%, 50% oder 70% gekürzt oder gleich ganz auf Null gestellt. Und das Kulturkuratorium, das Einwände gegen diese Politik vorbrachte, wurde in einer Blitzaktion in die Wüste geschickt", heißt es in der Anfrage.