Der zeitaktuelle Medienkonsum führt nicht immer nur zum „informiert sein“. Er lässt uns immer öfter erschrocken, entsetzt, erstaunt und verunsichert zurück. Der Architekt und Medienkünstler Wilhelm Scherübl greift in seinen seit 2022 erscheinenden Beiträgen diese ambivalente Situation auf und erweitert sie mit Visualisierungen aus dem Metier der Künstlichen Intelligenz.
Dabei ist das Konzept der Beiträge stets das gleiche: Ein irritierendes oder besonders auffälliges Thema aus den Medien wird per Headline oder Zitat aufgegriffen und zum Ausgangspunkt eines Textes und einer Visualisierung gemacht. Der Coup? Scherübl schaut aus der fernen Zukunft (XXXX) auf die Gegenwart (2024) und lässt diese wie ein Ausstellungsstück in einem Museum erscheinen. Unser WIR und JETZT erscheint, wie unter einer Glaskuppel – konserviert, als vergangener Zustand dargestellt und nicht mehr existent. Dennoch wird deutlich, wie stark die Situationen in der Zukunft mit den Ereignissen der Gegenwart verbunden sind.
Selbstverständlich sind es Szenarien, die keinerlei Richtigkeitsanspruch haben. Hier wird nicht in die Zukunft geschaut, sondern, mit einer von vielen möglichen, Kritik an aktuellen Entwicklungen geübt. Eines der Hauptwerkzeuge ist die Verfälschung der Realität – Scherübl schafft Werke, die die Aufmerksamkeit des Publikums durch eine Mischung aus Fakten und Fiktion auf gesellschaftliche Probleme lenken.
Vom 2.8. an werden Scherübls Utopien auf großen Plakaten in Altenmarkt/Pongau gezeigt. Zudem erscheint eine Publikation der Beiträge Ende 2024 im FORUM STADTPARK Verlag.
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Contemporary media consumption does not always just lead to »being informed«. It increasingly leaves us shocked, horrified, astonished and unsettled. The architect and media artist Wilhelm Scherübl has been addressing this ambivalent situation in his contributions and expands on it with visualizations from the field of artificial intelligence.
The concept of the contributions is always the same: An irritating or particularly conspicuous topic from the media is taken up in a headline or quote and taken as the starting point for a text and visualization. The coup? Scherübl looks from the distant
future (XXXX) to the present (2024) and makes it look like an exhibit in a museum. Our WE and NOW appears as if under a glass dome – preserved, presented as a past state and no longer existent. Nevertheless, it becomes clear how strongly the situations in the future are linked to the events of the present.
Of course, these are scenarios that have no claim to correctness. We are not looking into the future here, but, using one of many possible scenarios, criticising current developments. One of the main tools is the falsification of reality. Scherübl creates works that grab the audience's attention to social problems through a mixture of fact and fiction.
From August 2, Scherübl's utopias will be shown on large posters in Altenmarkt/Pongau. A publication of the contributions will also be published by FORUM STADTPARK Verlag by end of 2024.