14/04/2004
14/04/2004

Projekt 2009 – 1. Rang
Der Entwurf reagiert auf die heterogene, fragmentierte, städtebauliche Situation mit einem Ensemble von drei in ihrer Größe unterschiedlich, in Ausformung und Höhenentwicklung jedoch identischen, weich geformten Baukörpern. Die kontrolliert und sensibel zueinander gesetzten Körper spannen unterschiedliche, differenzierte Außenräume auf. Der Entwurf fügt sich selbstverständlich zu den bestehenden umgebenden Gebäuden, welche bereits universitäre Nutzung beherbergen. Der gewünschte Campuscharakter wird hervorragend umgesetzt. Die richtungslose Bebauung und Gleichwertigkeit aller Seiten des Ensembles projiziert ein gleiches Bild nach Außen und ein starkes Image der Universität und der SFG. Die Dreiteilung des Raumprogramms (KFUG – SFG – Kommunikationsflächen) und die damit einhergehende Ausformung eines abgeschlossenen Bereiches für die allgemeinen Funktionen wird als positiv beurteilt. Dadurch wird ein, von SFG und Uni unabhängigen Betrieb, von Cafeteria und Veranstaltungen ermöglicht. Die Positionierung der Einzelgebäude mit SFG an der Humboldtstrasse, KFUG im Anschluss an den Bestand und Gebäude mit Allgemeinfunktionen beim Anna Kinderspital wird positiv bewertet. Durch die leichte Schrägstellung der Gebäude wird eine spannungsreiche Führung durch das Ensemble bewirkt. Im Erdgeschoss werden die Gebäudeteile KFUG und SFG über einen gemeinsamen Eingangsbereich, der als Verteiler mit Infotheke und Garderobe dient, zusammengefasst. Im Gebäude der SFG wurde das geforderte Raumprogramm übererfüllt, die Teilbarkeit auf einzelne Einheiten ist zu optimieren. Die innere Erschließung der Gebäude erfolgt über zwei, an der Fassade liegende, Stiegenhäuser. Die innenliegenden Flure werden großteils an ihren Enden zur Belichtung geöffnet.
Die Nutzung KFUG, Flächenverteilung, Geschosszuordnung und die Durchmischung
Labor- und Büroräume gewährleisten eine optimale Nutzung und die gewünschte
Flexibilität. Die Anordnung der Seminarräume und Praktikumsräume zu den
Arbeitsräumen ist ökonomisch vorteilhaft. Das Verhältnis von Hell-Dunkelflächen ist gut und die Geschosseinteilung ist durchaus funktionell. Die Einzelgebäude zeigen eine kompakte Ausformung.

Projekt 2060 – 2. Rang
Das Projekt gehört zu den monolithischen Entwürfen, in denen KFUG, allgemeine
Nutzungen und SFG in einem Baukörper zusammengefasst sind, und ist der
überzeugendste davon. Dunkle, durch eine opake Trennung des SFG vom KFUG entstehende Gänge werden dadurch vermieden, dass an dieser Stelle ein Lichthof situiert ist, der auch nach einer Trennung des privaten vom universitären Forschungsbereich Gänge natürlich belichtet. Das Verhältnis von Licht- zu Dunkelräumen ist bis auf das 1.OG gut. Durch die Kompaktheit ergibt sich Kostengunst. Besonders hervorzuheben ist die markante und sinnvolle skulpturale Ausbildung des Baukörpers, sowie das gelungene Erdgeschoß mit dem gut gelegenen und überzeugend geformten Eingangsbereich, der optisch wie räumlich zum Betreten des Gebäudes einlädt. Der Zugang von der Humboldtstraße wird nicht in unangemessener Weise betont. Der Hof im Bereich des Anna Spitals ist vom Eingang aus gut erreichbar. Die Lösung des SFG ist hervorragend. Durch die zentrale Erschließung ergibt sich eine große Flexibilität in der internen Aufteilung. Die Belichtung der Nutzflächen im SFG ist gut, nicht jedoch der Verkehrsflächen. Kritik findet der Umstand, dass der große KFUG-Bereich nur über ein einziges, innen liegendes Stiegenhaus verfügt, das als eigener Brandabschnitt auszubilden wäre und erdgeschoßig über einen direkten Ausgang ins Freie verfügen müsste. Es entstehen lange, die Kommunikation nicht fördernde Wege.
Die Anlieferung ist in der Verkehrsabwicklung (ca. 30 Mal täglich) nicht unproblematisch. Im 1.OG gibt es eine relativ groß e Zahl von Räumen mit geringer Raumtiefe und somit eingeschränkter Flexibilität. Die Raumzuordnung im Bereich der Mikrobiologie der KFUG ist nicht zufrieden stellend. Der Hauptfläche im 1.OG steht eine nicht gut nutzbare Restfläche im EG gegenüber, wobei Seminar- und Praktikumsräume vom Arbeitsbereich abgekoppelt sind, was Nutzerprobleme verursacht. Dadurch ergibt sich auch ein Mehraufwand in der Laborausstattung.

Projekt 2033 – 3. Rang
Das Gebäude setzt sich in seiner Groß form aus zwei Baukörpern zusammen, die
parallel zur Humboldtstraße liegen. Die Differenzierung der Fassaden ergibt sich durch eine unterschiedliche Behandlung der Stirnseiten gegenüber den Belichtungen an den Längsseiten. Diese Stirnseiten weisen Elemente mit geschlossenen und geöffneten Flächen auf und ergeben ein abwechslungsreiches Bild. Die Erschließung erfolgt über einen groß en gemeinsamen Vorplatz, der fußläufig über die Mozartgasse und die Humboldtstraße erreicht wird, Anlieferung und Tiefgarageneinfahrt befinden sich in der Humboldtstraße. Die Anbindung an das bestehende Gebäude der ehemaligen Kinderchirurgie durch einen kleinen Verbindungsgang ist keine adäquate Antwort im Sinne des Entwurfskonzeptes.
Die beiden Baukörper gliedern sich in unterschiedlich breite Scheiben: Zwei für die Nutzung SFG und vier für die Nutzung KFUG, die jeweils im EG über Allgemeinflächen verbunden sind. Aber es gibt keine räumliche Verbindung zwischen KFUG und SFG. Die Scheiben sind zueinander verschoben und ergeben so eine feine Strukturierung der groß en Baumassen. Der Grundriss KFUG ist klar strukturiert, innen liegende Gänge werden zusätzlich über „Atrien“ belichtet, die Ausrichtung der Baukörper wirkt sich jedoch nachteilig auf die Belichtung aus. Der SFG-Teil lässt in der Grundrissgestaltung durch die Trennung Labor- und Büroflächen kaum Flexibilität zu.

Projekt 2042 – 1. Ankauf
In diesem Projekt sind KFUG und SFG in zwei separaten, klar strukturierten
Baukörpern in paralleler Lage zueinander untergebracht. Jener des KFUG ist ein
Bauteil, der die Gesamtlänge der monolithischen Projekte zwischen Bestand und Humboldtstraße in einer teilweise dreihüftigen, teilweise einhüftigen Anlage
einnimmt. Dies geschieht durch Ausbildung von zwei Lichthöfen in der Dunkelzone, sodass sich ein gutes Licht-Dunkel-Verhältnis, gute Gangbelichtungen und ein abwechslungsreiches Raumerlebnis ergibt. Der Eingangsbereich, der einseitig an einem zwischen KFUG und SFG gebildeten Gassenraum liegt, ist mit Durchblicken gut gelöst. Auch das SFG weist einen klaren zweihüftigen Baukörper auf. Zwei Stiegenhäuser sichern Unterteilbarkeit und gute Nutzung, auch wenn tiefe und weniger tiefe Räume einander gegenüberliegen. Auf Kritik stößt die Anordnung der SFG am Anna Spital, wodurch ein universitätsfremdes Objekt zwischen zwei von der Universität genutzten Bauteilen geschoben wird. Das ist fü r die KFUG nicht akzeptabel. Es gibt darüber hinaus Belichtungsprobleme von Arbeitsräumen und ein blockweises Zusammenfassen von weniger tiefen bzw. tiefen Räumen im KFUG-Bereich.

Projekt 2062 – 2. Ankauf
Die Baumassen setzen sich aus zwei unterschiedlich groß en Kuben zusammen, die
über einen gemeinsamen abgesenkten Sockel verbunden sind. Dieser Sockel ermöglicht es, sichtbare Baumasse zu reduzieren. Dadurch werden große Freiflächen und eine gute Proportionierung der Bauteile erreicht.
Die fußläufige Erschließung erfolgt über den gemeinsamen Sockel, sowohl von der
Humboldtstrasse, als auch von der Mozartgasse und Heinrichstrasse aus. Die
Tiefgarageneinfahrt und Anlieferung erfolgt über eine gedeckte Rampe parallel zur Humboldtstrasse. Der Entwurf fügt sich in seiner Höhe und den Massenentwicklungen respektvoll in die Umgebung ein. Große Teile der Nutzfläche befinden sich 2 bis 3 m unter Niveau. Dieses wird sowohl belichtungstechnisch, als auch funktionell kritisch gesehen. Das Erdgeschoss mit den allgemeinen Funktionen trennt die Institutsbereiche (Labors im 1.OG und UG) voneinander.

Projekt 2036 – 3. Ankauf
Der eigenständige, stringente Baukörper erstreckt sich von der Kinderchirurgie bis zur Humboldtstraße. Im Süden wird ein der Gebäudelängsseite folgender Vorplatz ausgebildet, über den der Gebäudeteil der KFUG richtig erschlossen wird. Die Erschließung des Bereiches SFG erfolgt von der Humboldtstraße. Zwischen den Eingängen spannt sich eine Erschließungszone mit seitlich angelagerten Kommunikationsflächen auf. Die Cafeteria wird dazu quer angeordnet und orientiert sich mit einem Gastgarten nach NO. Wünschenswert wäre eine Ausrichtung auf den Vorplatz. Die Fassadengestaltung ist der Gebäudeausbildung folgerichtig dezent ausgebildet. Gut proportionierte umlaufende Fensterbänder strukturieren den Baukörper horizontal. Mit Milchglas verkleidete Brüstungsbänder wechseln mit Fensterbändern ab. Die unaufgeregte Fassadengestaltung wird positiv beurteilt. Zur Nutzung: Die gewünschte Geschoßzuteilung KFUG wird nicht eingehalten. Über die dreihüftige Anlage ergibt sich ein gutes Hell-Dunkel-Verhältnis. Die innenliegenden langen Flure werden lediglich an den Enden mittels Stichfluren über die Fassade belichtet. Die Stiegenhäuser sind innen liegend und benötigen eine Aufrüstung mit einer Überdruckanlage. Die offenen Stiegenhäuser scheinen brandschutztechnisch möglicherweise problematisch. Die Kompaktheit des Gebäudes wirkt sich positiv auf seine Wirtschaftlichkeit aus.

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