20/02/2025

Das neue Brückenbauwerk anstelle des seit 2023 gesperrte Rad- und Gehwegs über die Mur nördlich von Graz soll bis voraussichtlich Ende 2026 fertiggestellt werden. Im Mai 2025 soll der Gemeinderat über das Projekt entscheiden. Ein Beginn vorbereitender baulicher Maßnahmen an beiden Murufern ist nach positivem Bescheid ab Herbst 2025 zu erwarten. Der Baustart für den neuen Steg soll im Frühjahr 2026 folgen. Eine ARGE aus AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH und D/D Landschaftsplanung zeichnet verantwortlich für die Planung, die Stadtbaudirektion Graz für die Projektkoordination.

Mit Fertigstellung wird die wichtige Verbindung zwischen Andritz und Gösting barrierefrei und als verbesserter, wesentlich breiterer Weg in Zukunft wieder ermöglicht. 

20/02/2025

Der neue Brückenbau überspannt 66 Meter und soll Ende 2026 wieder begeh- und befahrbar sein. © AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH

Pongratz-Moore-Steg, Bestand 2025, Neubau ab Herbst 2025

©: Ada Hauser

Uferseite Andritz: Absperrungen seit 2023 des Pongratz-Moore-Stegs, Bestand 2025, Neubau ab Herbst 2025

©: Ada Hauser

Naturschutzgebiet, Hochspannungsleitung, Verkehrswege, Uferböschungen und Wohnsiedlungen. Irgendwo dazwischen bot bis 2023 der 1968 errichtete Pongratz-Moore-Steg in Graz verlässlichen Übergang über die Mur zwischen Gösting und Andritz. Der Wiedereröffnung dieser wichtigen Verbindung sei man jetzt einen großen Schritt näher gerückt, so Vizebürgermeisterin Judith Schwentner vor Ort, wo aktuell noch Bauzäune den maroden Steg sperren.

Die Realisierung des Rad- und Fußgängerübergangs, der wie bisher auch Leitungsträger für kritische Infrastruktur wie Gas, Wasser, Strom und Telekommunikation sein wird, kann aufgrund dieser Doppelnutzung in der Realisierungsphase eine Herausforderung sein. Spannend daher die angestrebte Umsetzung: Der alte Pongratz-Moore-Steg wird als Behelfsbrücke für den Zusammenbau der vorgefertigten Stahlbauteile genutzt. Anschließend wird die Brücke an den neuen, südlichen Standort verschoben. Die alte Konstruktion wird skelettiert und über das neue Tragwerk abtransportiert.

Die notwendigen Verfahren im Naturschutz, Wasser- und Verkehrsrecht sind bei der Bau- und Anlagenbehörde eingereicht. Stadtbaudirektor Bertram Werle rechnet mit einer zügigen Baugenehmigung. „Im Herbst 2025 möchten wir mit den vorbereitenden Baumaßnahmen an den beiden Uferbereichen beginnen“, festigt er den Zeitplan.

Ein kurzer Rückblick: Der Steg war aufgrund von Gefahr im Verzug 2023 von einem Tag auf den anderen gesperrt worden. Danach wurde eine Sanierung gegen Neubau abgewogen. Da der bestehende Steg weder neuen technischen noch den Bedürfnissen von Radfahrern und Fußgängern so richtig entsprach, entschied sich die Stadt für den Neubau und startete den Planungsprozess des Brückenbauwerks.

Stadtbaudirektor Werle pariert auf Fragen nach einem nie gebauten Provisorium, das den Ausfall des für viele Anrainer:innen wichtigen Wegs über die Mur hätte während Planung- und Bauphase kompensieren können, damit, dass auch bei einem solchen Vorhaben gesetzliche Verfahren eingehalten werden müssten, deren Bearbeitung eventuell sogar den gesamten Prozess aufwendiger gemacht und in die Länge gezogen hätten.

In drei Bauphasen soll der Fußgänger- und Radfahrerübergang bis Ende 2026 erneuert werden. Vorgesehen ist ein breiter Steg mit Mischverkehr, also Rad- und Fußgängerverkehr ohne sichtbare Trennung. Die beiden Brückenköpfe mit Vorplätzen werden barrierefrei umgesetzt und bieten über den reinen Zugang hinaus auch in der Anbindung an den bestehenden Murrad- und Ufergehweg Aufenthaltsqualitäten mit neuen Sitzgelegenheiten und verschiedenen Oberflächenbelägen.

Der Rahmen von 6,5 Millionen Gesamtkosten soll auch Ende 2026 noch gehalten werden und läge im Interesse aller. Man sei bereits sehr weit fortgeschritten in den Planungen, Einreichungen und Ausschreibungen, sodass die Kosten sehr gut abschätzbar seien, ergänzt der verantwortliche Bau- und Projektleiter der Stadtbaudirektion, Wolfgang Toman. Vieles wurde parallel erarbeitet. Trotz noch laufender Verfahren geht man in die Ausschreibung. Ein Meilenstein soll der Baubeginn Anfang September sein. Eigentümer wird auch in Zukunft die Stadt Graz bleiben und die Firmen Energie Steiermark, Energie Graz, E-Werk Gösting, HG Wasserwirtschaft, Citycom, Magenta sowie Energie-Graz-Gas werden wie bisher den Steg als Leitungsträger über die Mur nutzen. Die Kosten trägt zu 50 % die Stadt.

Vor Ort kann man sich seit dieser Woche per QR-Code und Schaubildern mit dem neuen Steg anfreunden. Funktional elegant zeigen die Darstellungen der Planungs-ARGE aus AXIS Ingenieurleistungen ZT GmbH und D/D Landschaftsplanung einen deutlich komfortableren Übergang als den bisherigen. 4,5 Meter statt der früheren 1,8 bieten mehr Platz für Rad- und Fußverkehr in beide Richtungen und die harten 90° Abzweige auf den Steg werden durch die Breite entschärft: Man wird im leichten Bogen auf die Brücke und wieder herunter radeln können. Zudem erhält der Steg ein nachhaltiges Beleuchtungskonzept. Stadtbaudirektor und Vizebürgermeisterin vermitteln, dass Anrainer:innen und Bürger:innen auch in Zukunft über die weiteren Projektschritte informiert werden.

Ob die Baumaßnahme den Anrainer:innen und Freizeitfreund:innen letztlich gefällt, wird sich herausstellen. Ab Herbst dieses Jahres vor Ort.

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