27/04/2011
27/04/2011

"Design ist mehr als nur Styling. Design ist vor allem kein Ergebnis sondern ein Gestaltungsprozess, der von unten herauf entwickelt werden muss." (BIG, April-Ausgabe)

„City of Design zu sein heißt, dass Design in der städtischen Agenda ganz oben steht“ (Stadt Graz)

"Design soll die Individualität unterstreichen und helfen, Antworten zu finden, wie die Urbanität von Graz in Zukunft aussehen soll“. (BIG, April-Ausgabe). Fotos: E. lechner

"Design soll die Individualität unterstreichen und helfen, Antworten zu finden, wie die Urbanität von Graz in Zukunft aussehen soll“. (BIG, April-Ausgabe). Fotos: E. lechner

Ostermarkt auf dem Hauptplatz der "City of Design"

MINUS -

In der aktuellen Ausgabe der BürgerInnen-Information Graz (BIG) liest man zur Titelverleihung „Graz – City of Design“, dass künftig Unternehmen nach Graz blicken werden, wenn es um Design geht. „Und dazu bedarf es, den Titel mit Leben zu erfüllen. Design ist mehr als nur Styling. Design ist vor allem kein Ergebnis sondern ein Gestaltungsprozess, der von unten herauf entwickelt werden muss. Design soll die Individualität unterstreichen und helfen, Antworten zu finden, wie die Urbanität von Graz in Zukunft aussehen soll“.

Um die Bevölkerung über diesen neuen Titel mit all seinen Aspekten zu informieren, startete die Stadt Graz eine groß angelegte Werbekampagne. So wurden zum Beispiel auf markanten Gebäuden und Plätzen riesige Werbeplakate mit diversen Botschaften in Form von Sprüchen montiert. So kann ist auf dem Transparent, welches am Rathaus hängt, zu lesen: „City of Design zu sein heißt, dass Design in der städtischen Agenda ganz oben steht“.
Wie darf man nun das Design des diesjährigen Ostermarktes am Hauptplatz mit Zeltstadt, Strohballen und Jägerzaun, Plastikrasen und Stoffosterhasen vor dem Hintergrund der ambitionierten Aussage zu „City of Design“ auf dem Rathaustransparent interpretieren? Ist die Marktgestaltung das von den Verantwortlichen erwähnte Unterstreichen der Individualität (aber von wem?), handelt es sich dabei um mehr als nur Styling (von was?) oder ist dies bereits eine Antwort, wie Urbanität in Graz künftig aussehen soll? Schauen so Resultate aus, wenn Design in der städtischen Agenda ganz oben steht?
Als Grazerin mit gemischten Gefühlen gegenüber diesem Titel und allen anderen Titeln der Stadt, habe ich mir zumindest erhofft, dass das Bespielen des öffentlichen Raums - vor allem des Hauptplatzes - durch die ausgezeichnete „Designstadt“ in kultivierterer Art und Weise betrieben wird als vor der Titelverleihung. Mit dem Beitrag zu Ostern kommt Ernüchterung auf. Was wird den GrazerInnen beim diesjährigen „Aufsteirern“ oder im Advent serviert werden, gewohnte Bilder oder vielleicht doch etwas ganz Neues? Aber, nachdem Design, wie behauptet wird, ja kein Ergebnis sondern ein Gestaltungsprozess ist, bestehen noch Chancen auf Verbesserung.

In der Reihe PLUS / MINUS werden positive wie negative Gestaltungen und Details aufgezeigt, die das Auge erfreuen oder beleidigen.

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Verfasser/in:
Elisabeth Lechner
Mario Brandstaetter

Um sich dem Unesco-Titel würdig zu erweisen und in weiterer Folge solche das Auge beleidigende TEMPORÄRE Events wie z.b. den Ostermarkt hintanzuhalten, fordere ich die Einrichtung einer DESIGNPOLIZEI; und man könnte das CIS dazu veranlassen für die kommenden Adventmärkte, "Aufsteirern" etc. Wettbewerbe unter den Kreativen durchzuführen um ästhetische und innovative Lösungen herbeizuführen, die dann der Anforderungen der Designpolizei entsprechen.

Mi. 27/04/2011 10:53 Permalink
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