30/05/2011
30/05/2011

Filmausschnitt, (c) www.brischnik.eu (zum Film von der Veranstaltung gelangen Sie am Ende dieser Seite).

Im Skywalk des Kaufhauses Kastner & Öhler über den Dächern von Graz trafen sich beim WirtschaftsClub Bauherren/frauen und ArchitektInnen zum Gedankenaustausch.

"Wirtschaft trifft Architektur - die Steiermark baut auf" war der Titel des bereits 18. WirtschaftsClubs in Graz. Der steirische WirtschaftsClub-Schirmherr Hans Roth hatte prominente Bauherren und Architekten zu einem Gedankenaustausch geladen. Der Ort war symbolträchtig: Der erst im vergangenen Herbst fertig gestellte Skywalk des völlig umgebauten Traditionskaufhauses Kastner & Öhler hoch über den Dächern der Grazer Altstadt.

Gerald Fuxjäger, Präsident der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Steiermark und Kärnten, sieht die gegenseitige Vertrauensbasis zwischen Bauherr und Architekt als Fundament eines gelungenen Projektes. Architektur ist für ihn nicht nur "Designing", sondern vor allem "der Anspruch dem Kunden etwas zu bieten". Architektur, so Fuxjäger, sei schließlich ein Marketinginstrument. Man fahre nach London, Paris oder Barcelona, weil dies schöne Städte seien, "nach Phoenix, Arizona, fährt man eher nicht auf Städtetour".

Ein Mehrwert, eine reibungslose Funktion und ein gutes Ambiente sind für den Architekten Martin Gruber das Ziel bei der Umsetzung eines Bauprojekts. "Bauherr und Planer unternehmen eine gemeinsame Reise, an deren Ende Kunden, Mitarbeiter und Bauherr sagen müssen: ,Das stimmt.'" Wenn man etwas Gutes bauen wolle, müsse man zum Architekten gehen, so Gruber, der bedauert, dass dieses Selbstverständnis in der Steiermark "noch zu wenig entwickelt ist".

Die Marke aufgeladen

Kastner & Öhler-Vorstand Thomas Böck sieht im Umbau seines Hauses einen Wettbewerbsvorteil: "Über den Preis kann man keine Kunden in ein Kaufhaus locken -die Einzigartigkeit beeinflusst die Kunden aber sehr wohl, sie begeistert sie. Das neue Haus ist eine Aufladung für die Marke Kastner &Öhler."

Auch der Vorstandsvorsitzende der Steiermärkischen Sparkasse, Gerhard Fabisch, hat gerade einen architektonisch gelungenen Zubau fertiggestellt. "Wir haben uns für eine großzügige Lösung entschieden, weil wir keine Erweiterung bauen wollten, die in fünf Jahren wieder zu klein ist", plädiert Fabisch für Voraussicht beim Bau. Bei den Filialen stoße Architektur aber oft an ihre Grenzen, weil diese teils in Altstadtzonen liegen. "Für uns ist es daher wichtig, dass das Innenleben einer Steiermärkischen-Zweigstelle als solche auf den ersten Blick erkennbar macht."

Michael Krainer, Geschäftsführer der Freizeit Graz GmbH verwaltet das neue, als "Auster" bekannte Bad Eggenberg. "Was außen toll ist, muss innen auch ansprechend sein", ist sein Credo. Ein kreatives Gebäude mit einer hohen Authentizität sei inspierend, so Krainer.

Ein Bauherr im großen Stil ist auch Erwin Schmuck, Direktor der Spar Warenhandelszentrale in Graz. "Wir brauchen als Handel organisches Wachstum, aber wir betreiben mit unseren neuen Märkten keine Kolonialisierung, sondern versuchen immer auf das Ortsbild einzugehen."

Spar beschäftige allein in der Steiermark 20 verschiedene ArchitektInnen, das schaffe die nötige Vielfalt, so Schmuck. "Es gibt Märkte, die sind Firmengespräch, weil alle MitarbeiterInnen auch gerne dort arbeiten würden."

b.bertold

Am Podium: 100 % Männer, Interviews mit 100% Männern, im Publikum: max. 3% Frauen quasi als Farbtüpfelchen, die Dame vom Service miteingerechnet.

Mo. 30/05/2011 7:48 Permalink
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